Alle Beiträge von Judit

Gurkensuppe mit Dillspitzen

Mit den ersten Sonnenstrahlen sind auch wir aufgewacht.

Der Frühling kann kommen, wir erwarten ihn mit einem grünen Menü.

Zutaten für 2 Personen:

eine halbe Gurke
Butter
eine mittlere Zwiebel
20 g Mehl
1/2 l Gemüse- oder Rindsuppe
Dillspitzen
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Zitronensaft

1, Gurke waschen, schälen, die Kerne entfernen, in kleine Stücke schneiden.
2, Die fein geschnittene Zwiebel in der Butter anrösten, mit Mehl stauben, kurz anschwitzen.
3, Suppe dazugeben, mit dem Schneebesen glattrühren.
4, Gurke und Dillstängel in die Suppe.
5, Aufkochen, bis die Gurke weich ist.
6, Dillstängel herausnehmen.
7, Die Suppe mixen, nachher nicht mehr kochen, salzen, pfeffern, mit Zitronensaft und Dillspitzen abschmecken.

Nachher kann man zum Beispiel Topfennocken mit Schnittlauch machen und fertig ist das Frühlingsmenü.

Fischgulasch-Suppe

Arezu Weitholz*: Der Aalphabet

Es war einmal ein Fisch im Meer
der liebte die Buchstaben sehr.
Er zählte sie von früh bis spät
man nannt ihn auch den Aalphabet.

Doch eines Tages fehlte ihm
das grosse F, und das war schlimm
denn nun gabs grosse Ische
und sonst nur kleine fische.

Er sucht im ganzen Ozean
von oben bis nach unten.
Das grosse F war irgendwann
ganz vollständig verschwunden.

Der Aalphabet, er war nicht blöd
er tat, als wärs normal.
Und seitdem ist der grösste Isch
kein Isch mehr, sondern Wal.

*Arezu Weitholz (1968): Journalistin, Autorin, Co-Autorin bei mehreren Alben von Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg und Die Toten Hosen.
2010: Mein lieber Fisch – Vierundvierzig Fischgedichte
2010: Merry Fishmas – 44 Fischgedichte fürs Fest

Zutaten für 2 Personen:

50 dag Dorschfilet (Barsch, Heilbutt, Kabeljau und andere Fische sind auch perfekt)
1 EL Butter
2 Zwiebeln
3 Paradeiser
1 roter Paprika
Salz
2 TL Paprikapulver (süß)
¼ l Fischbouillon
Petersilie

1. Das küchenfertig vorbereitete Fischfilet in Stückchen schneiden.
2. Die Zwiebel schälen und in dünne Scheiben schneiden.
3. Die Tomaten heiß überbrühen, häuten, vierteln und den Stielansatz entfernen.
4. Den roten Paprika in Streifen schneiden (Kerne und weiße Fruchthaut entfernen!).
5. Die Butter in einem Topf zerlassen, die Zwiebel glasig dünsten, Fischstücke, Tomaten, Paprika dazugeben, salzen, das Paprikapulver dazugeben, von der Flamme ziehen, bei ständigem Rühren kurz durchrösten und das Ganze mit Fischbouillon aufgießen.
6. Das Fischgulasch zugedeckt 15 Minuten bei milder Hitze garen lassen.
7. Mit feingehackter Petersilie (oder Dill) bestreut servieren.

Die Idee basiert auf dem Rezept des Buches Schlanke Schlemmereien von Hans F. Fahrenkamp (1977).

Tiroler Erdäpfelsuppe

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.

(Rainer Maria Rilke)

Herbstzeit – Suppezeit!

Zutaten:

20 g Butter
20 g Mehl
300 g Erdäpfel
¼ Zitrone
1 L Suppe
Kümmel
Majoran
Lorbeerblatt
Petersilie
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1, Die Erdäpfel schälen und in gleichgroße Würfel schneiden.
2, Butter in einem Topf schaumig werden lassen, mit Mehl bestäuben, mit dem Schneebesen gut verrühren (= Einbrenn), aufschäumen lassen und mit Suppe aufgießen.
3, Würzen mit Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel, Lorbeerblatt und einer ¼ Zitrone.
4, Die Erdäpfel dazu und je nach Größe der Erdäpfel ca. 20 Minuten köcheln lassen.
5, Vor dem Servieren Zitrone und Lorbeerblatt entfernen.
6, Auf vorgewärmten Tellern anrichten und mit frisch gehackter Petersilie servieren.

TIPP:

Die Luxusvariante erreicht man durch das Zugeben eines Frankfurter Würstels.

Erbsensuppe

Hans Christian Andersen: Die Prinzessin auf der Erbse

Es war einmal ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten. Aber das sollte eine wirkliche Prinzessin sein. Da reiste er in der ganzen Welt herum, um eine solche zu finden, aber überall fehlte etwas. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nie herausfinden. Immer war da etwas, was nicht ganz in Ordnung war.
Da kam er wieder nach Hause und war ganz traurig, denn er wollte doch gern eine wirkliche Prinzessin haben.
Eines Abends zog ein furchtbares Wetter auf; es blitzte und donnerte, der Regen stürzte herab, und es war ganz entsetzlich. Da klopfte es an das Stadttor, und der alte König ging hin, um aufzumachen.
Es war eine Prinzessin, die draußen vor dem Tor stand. Aber wie sah sie vom Regen und dem bösen Wetter aus! Das Wasser lief ihr von den Haaren und Kleidern herab, lief in die Schnäbel der Schuhe hinein und zum Absatz wieder hinaus. Sie sagte, dass sie eine wirkliche Prinzessin wäre.
,Ja, das werden wir schon erfahren!‘ dachte die alte Königin, aber sie sagte nichts, ging in die Schlafkammer hinein, nahm alles Bettzeug ab und legte eine Erbse auf den Boden der Bettstelle. Dann nahm sie zwanzig Matratzen, legte sie auf die Erbse und dann noch zwanzig Eiderdaunendecken oben auf die Matratzen.

Hier sollte nun die Prinzessin die ganze Nacht über liegen. Am Morgen wurde sie gefragt, wie sie geschlafen hätte.
„Oh, entsetzlich schlecht!“ sagte die Prinzessin. „Ich habe fast die ganze Nacht kein Auge geschlossen! Gott weiß, was in meinem Bett gewesen ist. Ich habe auf etwas Hartem gelegen, so dass ich am ganzen Körper ganz braun und blau bin! Es ist ganz entsetzlich!“
Daran konnte man sehen, dass sie eine wirkliche Prinzessin war, da sie durch die zwanzig Matratzen und die zwanzig Eiderdaunendecken die Erbse gespürt hatte. So feinfühlig konnte niemand sein außer einer echten Prinzessin.
Da nahm sie der Prinz zur Frau, denn nun wusste er, dass er eine wirkliche Prinzessin gefunden hatte. Und die Erbse kam in die Kunstkammer, wo sie noch zu sehen ist, wenn sie niemand gestohlen hat.
Seht, das war eine wirkliche Geschichte!

Zutaten für 2 Personen:

150 g Erbsen
1 Paar Frankfurter
Butter
3/4 L Suppe
Weißwein zum Ablöschen
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. Die Erbsen in Butter anschwitzen.
2. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen.
3. Mit der Suppe aufgießen und weich kochen.
4. Mit dem Stabmixer fein pürieren.
5. Würstl in Ringe schneiden, zur Suppe geben und 3-4 Minuten auf kleiner Flamme nachziehen lassen.

Eierschwammerlsamtsuppe

Als „halluzinogene Pilze“ bezeichnet man allgemein psychoaktive Pilze, die halluzinogene Verbindungen enthalten, am häufigsten Psilocybin und Psilocin.
Die Wirkungen reichen von einem leichten Entspannungs- und Schwindelgefühl, Euphorie, intensivierter visueller Wahrnehmung (Farben wirken leuchtender) und Sehstörungen (sich bewegende Oberflächen, Wellen) bis hin zu Wahnvorstellungen, der veränderten Wahrnehmung realer Ereignisse, Bilder und Gesichter oder echten Halluzinationen.

In den 1960er Jahren wurde reines synthetisches Psilocybin (Indocybin) von Sandoz zu experimentellen und psychotherapeutischen Zwecken vertrieben. Derzeit werden Psilocin oder Psilocybin nicht medizinisch genutzt. Es liegen Berichte über jüngere Untersuchungen mit Psilocybin zur Behandlung von Zwangsstörungen beim Menschen vor.
In den letzten Jahren gibt es eine zunehmende Zahl von Studien mit Freiwilligen zur Untersuchung der möglichen therapeutischen Wirkungen von Drogen wie Psilocybin, LSD, DMT, MDMA, Ibogain und Ketamin. Diese Studien befassen sich mit der Anwendung von Psilocybin und anderen Halluzinogenen zur Behandlung einer Reihe anderweitig nicht behandelbarer psychischer Störungen, u. a. chronischer Depression, posttraumatischer Belastungsstörung und Drogen- bzw. Alkoholabhängigkeit. (1)

Interessant. Manchmal muss man Feuer mit Feuer bekämpfen!

Wir bleiben bei der harmlosen Gaumenfreude, weil Eierschwammerl-Saison ist!
Ob eine Suppe, eine Sauce, ein Gulasch oder geröstete Version, egal! Je öfter, desto besser, und weil ja schon September ist, werden wir langsam anfangen unsere Kürbisspeisen-Rezepte herauszusuchen!

Zutaten für 2 Personen:

150 g Eierschwammerl
1 Knoblauchzehe
1 Zwiebel
Suppe
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
1 Glas trockener Weißwein

1. Die feingewürfelte Zwiebel und den Knoblauch in Öl anschwitzen (mittlere Hitze), die geviertelten Eierschwammerl dazu und scharf anrösten.
2. Mit Weißwein ablöschen.
3. Salzen, pfeffern.
4. Mit Suppe aufgießen und köcheln lassen.
5. Nach 10 Minuten alles in den Mixer geben, gut durchmixen wieder zurück in den Topf.
6. Noch einmal kurz aufkochen und in heißen Tellern servieren.

TIPP: Vor dem Mixen pro Person 5 Eierschwammerlstücke zur Seite legen und dann als „Einlage“ in der Suppe servieren.

(1): emcdda.europa.eu