Kategorie-Archiv: Fleisch

Rindsrouladen mit Erdäpfelpüree und Blaukraut

Ihr braucht zwei Dinge, wenn ihr Rindsrouladen macht: Geduld und Qualität.

Es dauert stundenlang, bis das Essen endlich auf den Tisch kommt: Nicht nur die Rouladen, sondern auch die Beilagen sind ein bisschen zeitaufwendig. Spart nicht bei der Qualität der Zutaten: Fleisch vom Metzger und Rotwein von Nigl (Point) nehmen!

Ich koche in letzter Zeit hauptsächlich vegetarische Gerichte, manchmal so ein hervorragendes Fleischgericht macht aber auch Spaß. Nicht nur das Essen selber, auch die Zubereitung: Die Kostproben, wie die Geschmäcker sich entwickeln und natürlich immer wieder ein Schluck Küchenwein dazu 🙂

Die Vegetarier können einfach die zwei Beilagen genießen und auch satt vom Tisch aufstehen.

RINDSROULADEN (4 Stück)

Zutaten

ROULADEN

Rindfleisch (Oberschale) pro Roulade ca 18 dkg
1 1/2 Karotten
3 Essiggurken
Tomatenmark
Tiroler Bauernspeck (pro Roulade drei dünne Scheiben)
Dijon Senf
Öl

SAUCE

1 Zwiebel
1 Karotte
1/8 Sellerie
Staubzucker
1/8 L Suppe
1/2 L Rotwein
2 EL Preiselbeermarmelade

1, Rindfleisch klopfen.
2, Mit Dijon Senf einseitig bestreichen. Pro Roulade 3 Scheiben Tiroler Bauernspeck, 4 Karottenstifte und 4 Essiggurkenstifte auf das Fleisch legen, aufrollen und mit 2 Zahnstochern fixieren.

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3, In der Zwischenzeit die Zutaten für die Sauce vorbereiten: Zwiebel fein würfeln, Karotte und Sellerie schälen und fein reiben.
4, Rindsrouladen in einem großen Topf in heißem Öl von allen Seiten scharf anbraten. Rouladen herausnehmen und in eine Schüssel geben.
5, In den Bratenrückstand Staubzucker geben, leicht karamellisieren lassen. Zwiebel, Karotten und Sellerie dazugeben, anrösten. ACHTUNG, SCHNELL ARBEITEN, DASS NICHTS VERBRENNT!
6, Topf von der Flamme ziehen, 1 EL Tomatenmark dazu, kurz mitrösten.
7, Mit Suppe und Rotwein ablöschen. Salzen und pfeffern.
8, Die Rouladen wieder hinein. Den Fleischsaft in der Schüssel nicht vergessen. Und dann ca. 2 Stunden leicht simmern lassen, den Deckel drauf aber nicht ganz verschließen. Die Rouladen manchmal umdrehen!

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9, Nach ca. einer 1/2 Stunde die Preiselbeermarmelade dazugeben.

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BLAUKRAUT

Zutaten

1 Kopf Blaukraut (ca. 1 kg)
1/8 Liter frisch gepresster Orangensaft
etwas Zitronensaft
1  Zwiebel
Öl zum Anschwitzen der Zwiebel
1/4 Liter Rotwein
1 EL Zucker
Salz
Suppe zum Aufgießen
2 mittlere Äpfel (säuerlich)
1 EL Preiselbeermarmelade
1 Prise Zimt

1, Krautkopf halbieren, Strunk entfernen, Kraut hobeln oder in feine Streifen schneiden. Gut salzen, mit Orangen- und Zitronensaft vermischen und mindestens eine Stunde marinieren.
2, Zwiebel in kleine Würfel schneiden, im Öl glasig anschwitzen. Zucker einrühren, mit Rotwein ablöschen.
3, Blaukraut dazugeben, mit Suppe aufgießen und ca. eine Stunde unter mehrmaligem Umrühren zugedeckt weich dünsten.
4, Anschließend die geschälte Äpfel reiben, mit der Preiselbeermarmelade und dem Zimt unterrühren. 10 Minuten dünsten.

Am besten schmeckt das Blaukraut, wenn man es einmal komplett auskühlen lässt und am nächsten Tag serviert.

ACHTUNG!!! STINKGEFAHR!!!
Wohnung/Haus auch zwischendurch und nach dem Kochen einmal ordentlich durchlüften!

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ERDÄPFELPÜREE

Zutaten

1/2 kg Erdäpfel (ich nehme die festkochenden von Pfanni Beste Ernte, die schmecken konstant gut)
50 g Butter
1/4 bis 1/3 L Milch je nach Konsistenz der Erdäpfel
Salz

1, Erdäpfel schälen, in gleich große Stücke schneiden und in Salzwasser weich kochen (ca. 20 Minuten).
2, Kochwasser wegleeren, die Butter zu den Erdäpfel geben und schmelzen lassen.
3, Mit einer Gabel die Erdäpfel fein drücken und mit Milch aufgießen. Gut salzen und richtig gut verrühren bis ein feines Püree entsteht.

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Zwiebelrostbraten

Geld allein macht nicht glücklich.
Ein gutes Essen allein, reicht aber auch nicht.
Jedoch in Kombination.. wer weiß!
Aber wenn es an beidem mangelt, dann soll man sich dringend etwas einfallen lassen. Wie zum Beispiel in der alten Wiener Küche: von Natur aus hat der Mensch Interesse an dem exotischen Unbekannten, aber die Leute, die arm waren wie eine Kirchenmaus, konnten sich teure Gewürze aus fernen Länder natürlich nicht leisten. Die Adeligen, die zur Zeit der Übersee-Handelszeiten ein pompöses Leben genossen haben, scherzten über die Besitzlosen auch wegen ihrer Essgewohnheiten. Diese waren zufrieden, wenn sie nur irgendetwas Nahrhaftes auf den Tisch zaubern konnten und von besonderen Nahrungsmitteln konnten sie nur träumen. Zu Mittag hat es vielleicht Erdäpfel, ein wenig Fleisch und Knoblauch gegeben. Die Reichen haben das genau gewusst, deswegen haben sie den Knoblauch als „Vanille des kleinen Mannes“ bezeichnet.
So ist der Begriff „Vanillerostbraten“ entstanden: mit Knoblauch eingeriebenes und ausgebratenes Fleisch, serviert mit Braterdäpfeln.
Der Zwiebelrostbraten wird sehr ähnlich zubereitet, beide Gerichte haben jedoch eins gemeinsam:

Ein guter Zwiebelrostbraten muss so weich sein, dass er beinahe zerfällt!

Zutaten für 2 Personen:

Bandnudeln
2 Scheiben Rostbraten (ca. 200-250 g pro Person)
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen (keine Vanilleschoten)
1 EL Zucker
1 EL Tomatenmark (oder Ketchup)
Essiggurken (süß-sauer)
Öl
Dijon Senf
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
1 l Rotwein zum Aufgießen
1 l Rotwein als Küchenwein

1. Die 2 Scheiben vom Rostbraten von beiden Seiten gut mit Salz und Pfeffer würzen und kräftig mit Dijon Senf bestreichen.
2. Auf beiden Seiten kurz und kräftig in Öl anbraten, herausnehmen und warm stellen.
3. Den gehackten Knoblauch und den fein geschnittenen Zwiebel im Bratenrückstand anschwitzen. Zucker und Tomatenmark (Ketchup) dazugeben, gut durchrühren und mit dem Rotwein aufgießen.

Achtet auf eine gute Rotweinqualität, z B.: Juris – St. Laurent oder Pinot Noir, dann schmeckt der Küchenwein umso besser!

4. Das Fleisch dazugeben und langsam 1 – 1,5 Stunden zugedeckt auf kleiner Flamme köcheln.
5. Die Nudeln im Salzwasser bissfest kochen, die Essiggurke in Fächer schneiden und auf vorgewärmten Tellern servieren.

WUNU

Eine Hauptspeise einfach und schnell zu zubereiten und die Garantie zu haben, dass die Kinder auch Freude haben werden?
Die Antwort ist selbstverständlich: Wurstnudeln.
Das Gericht schmeckt nicht nur, bei der Zubereitung können auch die Kinder behilflich sein. Salzen, pfeffern, die Zutaten kosten, Nudelsorten mit der Hand ausmessen und die größere Sprösslinge können auch beim Schneiden helfen. Es macht Spaß, wenn die neugierigen Kleinen nicht nur Sandkuchen backen dürfen. Es kann auch bei den appetitlosen Kindern als ein kleiner Trick funktionieren: wenn sie die Speisen zusammen mit den Eltern zubereiten, und alles in die Hand nehmen dürfen, werden sie sicher mehr Lust haben, immer neue Gerichte zu kosten und auszuprobieren.

Zutaten:

Nudeln (normalerweise Hörnchen)
10 dag würzige Wurst pro Person (Tiroler Wurst, Polnische Wurst, Braunschweiger)
1 mittlere Zwiebel
Butter
Petersilie
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. Nudeln bissfest kochen.
2. Zwiebel in geschmolzener Butter anschwitzen.
3. Wurst in Streifen schneiden, dann dritteln (nicht zu kleine Stücke schneiden) und zur Zwiebel geben.
4. Die Hälfte der Petersilie fein hacken, anschwitzen, Salz und Pfeffer dazugeben.
5. Mit Nudeln vermischen und kurz anrösten.
6. Mit frischer, fein gehackter Petersilie und mit grünem Salat servieren.

Tipp: Die Kinder trinken Milch dazu, die Eltern lieber ein Glas Bier.

Tiroler Speckknödel

Untersuchungen von Speiseresten ergaben, dass bereits vor über 3000 Jahren Fleisch oder Obst in eine Teigmasse eingehüllt und gekocht wurden. Die älteste bildliche Darstellung der Knödel befindet sich in einem Fresko aus dem 12. Jahrhundert. Die heutigen Tiroler Knödel werden aus Weizenbrot und etwas Weizenmehl und Speck bereitet. Früher war der Weizenknödel eine Sonntagsspeise. An Wochentagen machte man sie aus Roggen-, Gersten- oder Hafermehl. Nicht nur Speck und Wurst kamen in die Knödel, sondern in bürgerlichen Häusern um 1700 auch Fisch. Auch wer das Knödelrezept kennt, kann sie deshalb noch lange nicht kochen. Man sagt, eine gute Köchin (ein guter Koch) zeige sich beim Knödelkochen.

Eben deshalb fangen wir heute mit dem Tiroler Knödel Rezept an (in der Fastenzeit werden diese Knödel natürlich ohne Fleisch zubereitet, in Butterschmalz herausgebacken und in Salzwasser oder Suppe fertiggekocht, dann nennt man sie Tiroler Fastenknödel).

Zutaten für 4 Personen:

250 g Knödelbrot
1/4 liter Milch
3 Eier
1 Zwiebel
150 g Knödelwurst (Braunschweiger)
150 g Bauernschinken
1 Bund Petersilie
100 g Butter
Salz
Pfeffer (schwarzer, aus der Mühle)

1. Die Milch nicht zu heiss erwärmen und über das Knödelbrot giessen, das sich schon in einer Schüssel befindet.
2. Die drei Eier verquirlen und ebenfalls über das Knödelbrot giessen und alles gut vermischen.
3. Während das Knödelbrot ruht, eine Pfanne überstellen, die Butter auf mittlere Flamme zergehen lassen, die fein gehackte Zwiebel und die in kleine Stücke geschnittene Wurst in der zerlassenen Butter glasig anschwitzen. Ganz zum Schluss ebenso die fein gehackte Petersilie mitrösten.
4. Anschliessend alles mit dem eingeweichten Knödelbrot vermengen, mit Salz und Pfeffer würzen.
5. Alles gut vermengen und 15 Minuten ruhen lassen.
6. Ich verwende bewusst kein Mehl, weil die Knödel dadurch gerne pampig werden.
7. Man nehme einen grossen Topf, fülle ihn zu 2/3 mit Wasser und stelle ihn auf den Herd und bringe das Wasser zum Kochen. Das wasser salzen.
8. In der Zwischenzeit sollten die 15 Minuten vergangen sein.
9. Man befeuchte die Hände und formt aus der Knödelmasse nicht zu grosse Knödel, und lässt sie 20 bis 25 Minuten in wallendem und nicht kochendem Wasser ziehen.
10. Während die Knödel ziehen, bereitet man je nach Saison verschiedene Salate zu. In unserem Fall gibt es Krautsalat, der mit Kümmel und einem Dressing aus Weissweinessig, Öl, Salz, Pfeffer und Zucker angemacht ist. Der Tomatensalat wird kräftig mit Petersilie gewürzt und das Dressing besteht ebenso aus Weissweinessig, Öl, Salz, Pfeffer und Zucker.
11. Jetzt bitte zu Tisch! Der erste Knödel wird mit klarer Rindsuppe gegessen, ab dem zweiten Knödel mit Salat. Am besten schmecken die Tiroler Knödel mit einem kleinen Bier.

Moizeit!!!

Die alte Regel lautet so: Man darf die Knödel nicht mit dem Messer schneiden, sonst schneidet man ihnen die Seele heraus. Es ist besser, wenn das mit den armen Knödeln nicht passiert, also: die Tiroler Spezialitäten lieber mit einer Gabel (oder mit Löffel und Gabel) langsam auseinanderziehen. Warum? Es gibt mehrere Erklärungen. Erstens: die Knödel haben dann keine glatte Schneidefläche und nehmen die Soße leichter an. Zweitens: es ist eine nette Geste gegenüber dem Küchenchef, wenn du zeigst, dass die Knödel perfekt weich und nicht hartgesotten sind (als ob man ein Messer bräuchte, sie zu schneiden).

Tiroler Gröstl Deluxe

Franzobel: Blunzengröstl

Blunzengröstl essen, Kistlbrunzen müssen,
Brunzengröstl essen, Blunzenkistl müssen,
Blunzen brunzen, Gröstlkistl essen müssen,
Brunzen blunzen, Kistl müssen Gröstl essen,
Blunzen essen, brunzen müssen, Köstl. Köstl.

Zutaten für 2 Personen:

5 mittelgroße Erdäpfel, festkochend
180 g Rindslungenbraten, in Streifen geschnitten
2 Eier
Butter
1 Zwiebel
Petersilie
Salz
Pfeffer (schwarz, aus der Mühle)
(Kümmel)

1. Die Erdäpfel ca. 25 Minuten kochen, abkühlen lassen, anschließend von der Haut befreien.
2. Pfanne mit Butter überstellen (mittlere Hitze) und die aus der Mitte geschnittenen Zwiebel anrösten.
3. Die blättrig geschnittenen Erdäpfel dazu und geduldig weiterrösten bis sie knusprig werden.
4. Mit Salz, Pfeffer, (Kümmel) und Petersilie würzen.
5. In der Zwischenzeit in einer gesonderten Pfanne die Rindsfiletstreifen scharf anbraten und zum Gröstl geben.
6. In einer separaten Pfanne die Spiegeleier braten und auf dem Gröstl servieren.

Tafelspitz

Wir schreiben oft darüber, wie wichtig die Qualität des Fleisches ist.

An welches Rind denken wir unweigerlich, wenn wir an Spitzenqualität denken? Es ist bestimmt das Kobe Rind.

Früher war das Kobe Rind in Japan ein Lasttier und ist irgendwann an Altersschwäche gestorben – die Japaner haben das Fleisch verschmäht. Es musste erst ihr Kaiser im Jahr 1867 öffentlich Fleisch essen, damit sie die Qualität des Fleisches zu schätzen wissen; sie sind genetisch so aufgebaut, dass ihr Körper zur harten Arbeit Fett bildet, was in den Muskeln gleichmäßig gelagert ist, aber auch schnell wieder verbrennt. Heutzutage passiert dasselbe: das Fett sammelt sich nicht unter der Haut, sondern es marmoriert gleichförmig das Fleisch, welches deswegen einen süßlichen Geschmack bekommt.

In Süd-Japan, in der Region Kobe wurden maximal 5-10 Rinder pro Familie gezüchtet und sie können davon sehr gut leben. Die Rindvieher leben fast besser als die High Society. Sie haben ein bewegungsarmes Leben, nicht so, wie ihre Vorgänger. Sie werden jeden Tag stundenlang mit speziellen Handschuhen massiert, so entspannen ihre Muskeln und ihr Fett verteilt sich gleichmäßig. Ihre Haare werden regelmäßig mit Sake gespritzt, deswegen glänzen sie so strahlend schwarz. Neben dem Spezialfutter bekommen sie täglich zwei Liter Bier zum Trinken. Ich kann mir gut vorstellen, was für eine gute Laune ständig im Stall herrscht – quasi eine Moadsgaudi!

Nach 30 Monaten, mit ca. 700 kg kommt dann der traurige Abschied vom Luxusleben und der lange Weg zum Beispiel nach Europa in die Spitzenrestaurants. (1)

Und was isst man in Österreich? Was isst man in Wien? „In den Fleischtöpfen Wiens wird das Wiener Rindfleisch zubereitet, das einzige delikate, mürbe, saftige, unübertreffliche, herrliche, geliebte, heiß ersehnte Wiener Rindfleisch.“ – steht in einem alten Reisebericht und auf der Homepage des berühmtesten Tafelspitzrestaurants Plachutta.

Schau ma mal, was man zu einem leckeren Tafelspitz – neben einem guten Teilstück aus der Hüfte des Rindes – braucht!

Der erste Schritt ist: eine Rindsuppe mit Tafelspitz fertig kochen. Ihr findet das Rezept HIER.

Beilagenempfehlungen:

Schnittlauchsauce

Zutaten für 2 Personen:

2 Eier
eine ganz kleine Zwiebel
1 TL Dijon Senf
1 TL Staubzucker
1/8 L Maiskernöl
1 großes Essiggurkerl (süß-sauer)
1 Bund Schnittlauch
2 cl Essiggurkerlsaft
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. 1 Eidotter, Staubzucker und Dijon Senf mit dem Schneebesen verrühren.
2. Beim ständigen, schnellen Rühren langsam Öl eingießen.
3. Die Mayonnaise ist fertig.
4. 1 Ei hart kochen (15 Minuten).
5. Eidotter und Eiweiß trennen.
6. Eidotter mit der Gabel zerdrücken und in eine Schüssel geben.
7. Das gekochte Eiweiß in kleine Würfeln schneiden und zum Eigelb geben.
8. Die fein gehackten Zwiebel und die klein geschnittenen Essiggurkerl dazugeben.
9. Salzen, pfeffern, gut verrühren.
10. Mit der Mayonnaise vermischen.
11. 2 cl Essiggurkerlsaft dazugeben.
12. Schnittlauch fein schneiden und einmal alles gut durchrühren.
13. WICHTIG: 3 Stunden ziehen lassen!!!
14. Das HIGHLIGHT ist fertig! 🙂

Braterdäpfel

Zutaten für 2 Personen:

Pro Person 2-3 kleine/mittlere fest kochende Erdäpfel
Butter

1. Erdäpfel kochen (30 Minuten).
2. Erdäpfel aus dem Wasser nehmen und auskühlen lassen.
3. Pellen und in Scheiben schneiden.
4. Erdäpfel in einer Pfanne mit Butter, bei mittlerer Hitze, auf beiden Seiten knusprig braten.
5. WICHTIG: Geduld haben, jede Seite 3-4 Minuten lang anbraten und nur einmal wenden, nicht ständig schauen, ob sie schon fertig sind!

Apfelkren

Zutaten für 2 Personen:

1 saurer Apfel
ein bisschen Kren
paar Tropfen Zitronensaft

1. Apfel und Kren fein reiben.
2. Zu drei Teilen Apfel einen Teil Kren geben und gut vermischen.
3. Zitronensaft dazugeben und verrühren.

Zum Tafelspitz kann man noch verschiedenen Beilagen servieren, zum Beispiel: Petersiliensauce, Salzerdäpfel, Karotten, Spinat oder Rotkraut.

(1) http://buvosszakacs.blog.hu/2007/08/03/tafelspicc_es_tarsai

Sugo Bolognese

Kochen ist Chemie – sagen die Vertreter der Molekularküche.
Warum schmecken uns manche Gerichte und andere gar nicht? Welche Zutaten harmonieren miteinander? Beeinflussen uns beim Essen Erinnerungen aus unserer Kindheit? Chemiker und Aromaforscher suchen die Antworten und finden oft interessante und/oder überraschende Kombinationsmöglichkeiten, die grausig klingen, aber wirklich gut schmecken. Es schaut so aus, dass es funktioniert und die Leute lieben diese Kreationen, weil der englische Heston Blumenthal, der diese Forschungen gestartet hat, in kurzer Zeit drei Michelin Sterne gesammelt hat. Er serviert Gänseleber mit Kamille, Sardinien- oder Senfeis, Tomatenmarmelade mit Kaffee und Pfeffer, oder Zitronentee in Geleeform. Er hat sich auch etwas zum Spaghetti Bolognese ausgedacht: er röstet die Zwiebel mit Sternanis an, daraus entsteht eine chemische Reaktion, demzufolge das Fleisch im Sugo intensiver schmeckt. Er übertreibt es aber manchmal ein bisschen: nach seinem Rezept braucht man 29 Zutaten für Spaghetti Bolognese…
Ich habe nur 10 Zutaten verwendet und glaube, dass das Gericht ohne Sternanis und Gewürznelken auch schmecken kann.
Das Grundrezept ist von meiner Ex-Schwiegermama, Frau Ludmilla Fuchs.

Zutaten:

1 kg Rindsfaschiertes
Öl
3 Zwiebel
2-3 Paradeiser
1 grüner Paprika
2 Tuben Paradeismark
3-4 Knoblauchzehen
Rindsuppe
(frische) Gewürze: Oregano, Basilikum
Salz, Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Nudeln
Parmesan
Petersilie

1. Die fein geschnittenen Zwiebel in Öl anschwitzen.
2. Die geschnittenen Paradeiser dazugeben und zergehen lassen.
3. Die in Würfel geschnittenen Paprika anschwitzen.
4. Das Rindfleisch dazugeben und gut durchrösten, so lange, bis keine Flüssigkeit mehr im Topf ist.
5. Paradeismark dazumischen, 1-2 Minuten durchrösten.
6. Die Mischung mit warmer Rindsuppe aufgießen, durchrühren, auf kleiner Flamme köcheln lassen.
7. Erst jetzt kräftig mit Salz und Pfeffer würzen, Knoblauch zur Paste rühren, Oregano und Basilikum dazugeben.
8. Geduld haben! 2 Stunden lang immer wieder rühren und köcheln lassen, rühren und köcheln lassen…
9. Nudeln bissfest kochen.
10. Mit frisch geriebenem Parmesan und frisch gehackter Petersilie servieren.
11. Man kann das übrig gebliebene Sugo ruhig einfrieren: ein Joghurtbecher ist genau eine Portion.

Tipp:
Es ist praktisch, wenn man eine große Menge kocht, das Sugo schmeckt dann besser. Den Rest kann man in Joghurtbechern (1 Becher ist genau eine Portion für eine Person) einfrieren.
Die fein gehackten und gut verkochten Zwiebeln sind unsichtbar im Sugo. Es ist praktisch, wenn man ein Kind hat, das keine Gerichte isst, in denen Zwiebel ist und trotzdem Spaghetti Bolognese liebt… Ich denke an meine Tochter Gloria 🙂

Spargel für Lucullus

Wenn der Frühling da ist, dann ist es fast eine Pflicht Spargel zu essen.
Er besteht zum größten Teil aus Wasser, passt gut zu einer Diät, enthält eine Menge Vitamin C und Karotin.
Lucullus, der römische Feldherr hat einmal gesagt: „Es kann nur der kochen, dem es gelingt, Spargel ohne jede Zutat in wonnigster Vollendung aufzutischen!“
Nur gut, dass der gute Herr Lucullus in einer anderen Epoche gelebt hat..
Jetzt aber ernst: Ein Spargel-Gericht mit Sauce Hollandaise zu zubereiten ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. Man soll irgendwie die richtige Temperatur treffen, sonst gerinnt das Eigelb und man bekommt am Ende eine gelbe, sich nicht bindende Flüssigkeit. Es kann leider jeder Zeit passieren, man sollte ein wenig Üben und mit dem Wasserbad experimentieren: Die Sauce soll zum Schluss dickflüssig sein und man soll sie schnell aufbrauchen (besonders im Sommer), weil sie rohe Eier enthält.
Lieber Lucullus! Ich sage dir: „Es kann nur der kochen, dem es gelingt, aus mehreren Zutaten eine harmonische Speise aufzutischen, der man nicht widerstehen kann!“

Für 2 Personen:

Kalbsrückensteak

15 dag Kalbsrücken pro Person
Öl
Salz
Pfeffer (schwarz, aus der Mühle)

Sauce Hollandaise

2 Eigelb
2 EL kalte Suppe
1 TL Zitronensaft
1 Brise Salz
Cayenne Pfeffer
100 g weiche Butter

Spargel

15 dag Spargel pro Person
1 Zitrone

Petersilienerdäpfel

Siehe beim Schweinekotelett Rezept

1. Einen großen Topf mit heißem Salzwasser überstellen.
2. Bei Verwendung von weißem Spargel den Spargel schülen, zusammenbinden, in heißem Salzwasser – in dem 2 Zitronenhälften schwimmen – bissfest kochen (ca. 10-15 Minuten).
Den grünen Spargel nicht schälen und kürzer kochen, weil er dünner ist.
3. Gleichzeitig das Fleisch kurz und kräftig anbraten, pro Seite eine Minute und warm stellen.
4. Die Eigelb mit Suppe und den Gewürzen im Wasserbad mit dem Schneebesen zu einer cremigen, weißschaumigen Masse schlagen. Vom Feuer ziehen und die weiche Butter nach und nach langsam mit dem Schneebesen einrühren. Mit Zitronensaft und mit den Gewürzen abschmecken.
5. Mit Petersilienerdäpfel servieren.

Schweinekotelett mit Petersilienerdäpfel

„Schweinefleisch um 2,50 Euro pro Kilo“ – so werben noch heute viele Supermärkte. Ab den Siebzigerjahren lautete die Devise in der Schweinezucht: Hauptsache viel und preiswert. Aus der einstigen Delikatesse Schwein wurde ein fades, industriell hochgezüchtetes, billiges Massenprodukt ohne Charakter, ohne Seele und ohne Geschmack.

Bereits vor mehr als 10.000 Jahren wurde das Wildschwein domestiziert und damit zum Hausschwein. Anders als Rinder, die zumeist zur Arbeit verwendet wurden, oder Schafe, deren Milch und Wolle man schätzte, wurde das Schwein bereits in der Antike ausschließlich zur Fleischproduktion gezüchtet. Die Römer waren geradezu fanatische Schweinefleischesser und sie waren auch die Ersten, die mit der professionellen Herstellung von Schinken und Wurstwaren begannen. Das Spätmittelalter war schließlich die Zeit der Spanferkel, die bei keinem wichtigen Fest fehlen durften.

Bis zum 18. Jahrhundert wurden hauptsächlich halbwilde, domestizierte Schweinerassen gezüchtet und verspeist. Im 19. Jahrhundert kam es dann zu verschiedenen Einkreuzungen anderer Rassen, aus denen zwei berühmte Schweinerassen entstanden sind: das Schwäbisch-Höllische Landschwein und das Mangalitza-Schwein. Beide haben ein sehr aromatisches Fleisch und eine dicke Fettschicht.

Ein Qualitätsverlust bahnte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert an, als die rosafarbenen englischen Schweinerassen auf den Kontinent kamen. Sie waren aus einer Kreuzung von heimischen Hausschweinen und importierten Tieren aus Ostasien entstanden – mit dem Ziel, möglichst schnelles Wachstum und einen hohen Speckanteil zu erreichen. Aufgrund ihrer raschen Gewichtszunahme wurden sie immer beliebter und verdrängten die heimischen Rassen, die wesentlich langsamer heranwuchsen. Hinzu kam, dass man ab 1950 damit begann, den Schweinen das Fett regelrecht wegzuzüchten. Dies führte zu den traurigen Hungerschweinen, deren geschmackloses Fleisch (denn ohne Fett kein Geschmack) die Regale der Geschäfte und Supermärkte füllte – und vielfach bis heute füllt.

Doch abseits der Billigfleischproduktion gewinnen alte, heimische Rassen wieder an Bedeutung, und auch die Massentierhaltung ist – zumindest in Österreich – nicht mehr das Maß aller Dinge.
Schweinefleisch steht bei österreichischen und deutschen Konsumenten hoch im Kurs. Fast zwei Drittel des in Österreich konsumierten Fleisches stammt vom Schwein. Statistisch gesehen werden im Durchschnitt pro Person 41 Kilo pro Jahr verdrückt, in Deutschland sind es mit 40 Kilogramm nicht viel weniger. Und der Bedarf steigt von Jahr zu Jahr. 2010 wurden in Deutschland immerhin 58 Millionen Schweine geschlachtet. In Österreich sind es jährlich mehr als fünf Millionen.

Nur rund ein Prozent aller Schweine hat in Österreich und Deutschland das Glück, in Freilandhaltung zu leben. Das Positive dabei: Die Tendenz ist steigend.

(Der Artikel erschien im Falstaff Nr. 1/2011.)

Zutaten für 2 Personen:

2 Schweinekoteletts
2-3 Stück mittlere Erdäpfel pro Person
1 Bund Petersilie
200 ml Rindssuppe
Öl
Butter
Salz
Pfeffer aus der Mühle, schwarz

1. Erdäpfel pellen, vierteln und 20 Minuten kochen.
2. Öl erhitzen und das Schweinekotelett ca. 4 Minuten pro Seite (auf Stufe 7 aus 10) braten, dann herausnehmen, den Bratenrückstand mit Suppe aufgießen und frisch gehackte Petersilie dazugeben. Die Sauce aufkochen lassen.
3. Die Erdäpfel in eine Pfanne mit Butter und sehr viel Petersilie geben und einmal durchschwenken.
4. Das Schweinekotelett mit den Erdäpfeln und mit der Sauce auf vorgewärmten Tellern servieren.

Penne all’arrabbiata

Ein Aphrodisiakum (Aphrodisia: Fest der Göttin, der Liebe und der Fruchtbarkeit, Aphrodite) ist ein anregendes Mittel, um das sexuelle Lustempfinden zu wecken oder zu verstärken.

Aphrodisische Mittel sind u. a.:

Obst: Avocado, Banane, Erdbeere, Dattel
Gemüse: Radieschen, Sellerie, Petersilie, Spargel, Kren, Basilikum, Knoblauch
Kerne: Kürbiskern, Mandeln, Pinienkern
Gewürze: Ginseng, Safran, Muskatnuss, Ingwer, Chili, Pfeffer, Zimt, Vanille, Thymian
Düfte: Patschuli, Ylang-Ylang, Jasmin, Moschus, Kardamom…
Andere Lebensmittel: Kaviar, Austern, Kakao, Schokolade, Senf, Mohn, Wein
Es ist augenscheinlich, dass auf der Liste mehrere pikante Mittel stehen.
Die Regel scheint wahr zu sein: Was scharf schmeckt, macht auch scharf!
Der Name der Penne all’arrabbiata trägt in sich die Möglichkeit, dass es um eine scharfe Küchenkreation geht: das Gericht wird „zornig, leidenschaftlich“ zubereitet mit Paradeisern ( in Amerika gehören sie zu den Aphrodisiaka und nennen sich Liebesäpfel) und viel Chili; serviert werden die Nudeln mit Pecorino, einem salzig-scharfen Schafkäse.

Zutaten für 2 Personen:

Penne
2 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
1 Chilischote
10 dag Speck
3 Paradeiser
Öl
Salz
wenig Suppe
halber Bund Petersilie
1 Schuss trockener Weißwein
Käse

1. Das Öl erhitzen, Knoblauch schneiden und leicht dünsten.
2. Die feingeschnittene Zwiebel dazugeben und mitrösten.
3. Die Paradeiser in kleine Würfel schneiden und zergehen lassen.
4. Den Speck in Streifen schneiden und ebenfalls in der Pfanne mitrösten.
5. Mit wenig Weißwein ablöschen, mit 100 ml Suppe aufgießen und einkochen.
6. Mit feingeschnittenem Chili würzen.
7. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und gut unter die bissfest gekochte Pasta mischen.
8. Mit Petersilie und/oder frisch geriebenen Käse servieren.