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Birnenstrudel

Man sagt, dass eine verliebte Köchin den besten Strudel macht. Ihr gelingt es, den Teig so dünn auszurollen, dass sie Liebesbriefe durch ihn hindurch lesen kann 🙂

Name und Form der in unzähligen Varianten erscheinenden Mehlspeise erinnern an die Wirbel des Wassers bzw. an eine Schnecke. Das Backwerk wurde schneckenförmig in eine runde Backform eingelegt, später auf einem rechteckigen Backblech hufeisenförmig umgeschlagen. Der Strudel ist orientalischen Ursprungs, mit den Mauren (islamische Nordafrikaner) kam er nach Spanien, von dort nach Frankreich. Die Türken brachten ihn nach Ost- und Mitteleuropa. Von Ungarn aus eroberte der Strudel die Donaumonarchie und die internationale Küche.

Strudel zählen zum Kulinarischen Erbe Österreich. 

Zutaten:

Blätterteig/Strudelteig (in diesem Fall gekaufter Teig)
4-5  große Birnen
50 g gemahlene Haselnüsse/Mandeln (ohne geht´s auch!)
50 g Zucker
Zimt
Zesten und Saft einer Zitrone
Staubzucker zum Bestreuen
1 Ei zum Bestreichen

strudel2

1, Ofen auf 180 Grad vorheizen.
2, Birnen ungeschält reiben. Mandeln/Haselnüsse, Zucker, Zimt, Zitronensaft und -zesten dazugeben und gut vermischen. (Rosinen sind nicht bei allen beliebt, deswegen fehlen sie bei diesem Rezept, ihr könnt sie aber ruhig zur Füllung mischen.)
3, Füllung auf dem Blätterteig gut verteilen, am Rand überall 2 cm breit Platz lassen und aufrollen.
4, Ei verquirlen und den Teig bestreichen, ca. 30 Minuten backen.
5, Mit Staubzucker bestreuen, warm oder ausgekühlt servieren.

Quelle

Spanische Mandeltorte

Die Legende besagt, dass der heilige Jakobus im Jahre 44 nach Christus vom König Herodes ermordet wurde. Seine Jünger nahmen den Leichnam bei Nacht und Nebel an sich und segelten auf einem wunderbarlichen Schiff durchs Mittelmeer, um Spanien herum nach Norden und landeten schließlich an der galizischen Küste. Sie trugen den Leichnam an Land und begruben ihn nach vielen wunderbaren Ereignissen an der von Gott bezeichneten Stelle. Dort wurde das Grab dann im neunten Jahrhundert von einem frommen Einsiedler entdeckt. Es gab im Laufe der Geschichte viele Zweifler an der Echtheit des Apostelgrabes. Der prominenteste war sicherlich Martin Luther, der sogar der Meinung war, dass sich wohl eher ein toter Hund in dem Sarkophag befindet als der Leichnam des Apostels! Zudem findet sich in den ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Missionstätigkeit kein einziger Hinweis darauf, dass Jakobus in Spanien missioniert haben soll. Die geschichtliche Bedeutung und der Stellenwert des Jakobsweges für jeden einzelnen Pilger wird durch die Tatsache, dass das Apostelgrab gar nicht existiert, in keinster Weise geschmälert: Das beweisen gerade heute tausende von Pilgern, die auf diesem Weg näher zu sich selbst, zu ihren eigenen Bedürfnissen und damit näher zu Gott finden!

Die Wege in Österreich gehen weitgehend auf eine Privatinitiative des Autors Peter Lindenthal zurück, der 1997 damit begonnen hatte, durch Nachforschungen im Gelände einen Ost-West-Weg von Wolfsthal nach Feldkirch zu erschließen und die Route mit Holztäfelchen sporadisch bezeichnete. (1)

Mittlerweile wurden einige Abschnitte, z. B. Göttweig-Melk, in Oberösterreich, Salzburg und Tirol von Tourismusorganisationen sowie teils in Eigeninitiative beschildert. (2)

Die Pilger sollen hochwertige Lebensmittel mitnehmen, weil sie auf dem Weg große körperliche Leistungen vollbringen. Dazu passend empfehle ich heute eine klassische spanische Mandeltorte, die nicht nur für die Pilger, sondern auch allen Freude machen kann: die Zubereitung ist leicht, die Torte hält wochenlang und ein kleines Stück genügt um satt zu sein.
Das Rezept ist von meinen spanischen Bekannten.

Tarta de Santiago

Zutaten:

6 Eier
27,5 dag Kristallzucker
Zitronenschale
50 dag geschälte, fein geriebene Mandeln

1. Backrohr auf 150 Grad vorheizen.
2. Eine Springform mit Öl bestreichen, Boden mit Backpapier auslegen.
3. Eier schaumig rühren (nicht verzweifeln, das ist Knochenarbeit ohne Rührstab, quasi ein Vorgeschmack auf den Pilgerweg!), Zucker einrieseln lassen und die Masse dick cremig aufschlagen. Geriebene Zitronenschale und eine Prise Salz zugeben. Mandel löffelweise zumischen.
4. Masse in die Form füllen und ca. eine Stunde backen. (Wenn man die Torte mit einem Holzspieß ansticht und keine Masse daran haftet, ist die Torte fertig gebacken.)
5. Torte aus dem Rohr nehmen und in der Form auskühlen lassen.
6. Mit Staubzucker bestreuen und servieren. (Traditionell gehört darauf das Kreuz der Jakobsritter, man kann ein passendes Muster im Internet schnell finden, ausdrucken, ausschneiden und verwenden.)

(1): www.jakobsweg-tirol.net
(2): http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobsweg

Linzer Torte

Die Linzer Torte.

Monodrama in einem Aufzug. Ohne happy end.

Person: die Linzer Torte.

Erste (und letzte) Szene.
Küche. Zutaten und Geschirr liegen überall. Die Linzer Torte ist fast fertig, sie liegt schon auf dem Pult und wartet ungeduldig auf die Krönung: auf die Deko aus Mandeln.

Na, endlich. Mir war schon zu heiß da drinnen und hab mir gedacht, sie haben mich vergessen. Der Blonde mit der komischen „Hier kocht der Chef“-Haube und der kleine Zappelphilipp, der ein bisschen komisch deutsch spricht. Aber endlich haben sie mich gerettet. Jetzt bin ich göttlich weich und so schön braun, wovon die zwei auch im August nur träumen können. Und bin natürlich ungeduldig. Sie stehen über mir und diskutieren, ob ich schon zur Krönung bereit bin. Statt quatschen könnten sie mich endlich vollenden.

Oh, ja! Da sind sie! Die gehobelten Mandeln!

Aber was tut er denn mit denen? Sch***e! Sie sind nicht angeröstet!

Ok, vergessen wir es! Anfängerfehler, nicht so tragisch!

Aber was jetzt passiert, verstehe ich überhaupt nicht. Was bedeutet dieser große Schwung mit der Schüssel? Oh mein Gott! Er ist echt ein Anfänger! Ich glaube, ich werde keine Krone, sondern einen Mantel bekommen.

Es ist soweit. Ich schaue total hässlich aus. Vor einer Minute habe ich noch schöne Gitter gehabt, jetzt sieht man nichts mehr davon! Statt meinen knusprigen Rand mit Mandelblättern zu belegen, hat er meinen ganzen Körper bestreut.

Mein ziemlich entfernter Verwandter, namens SHAKE-speare, oder etwas ähnliches, hat einmal geschrieben: „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage.“ Ich habe das Nichtsein gewählt. Will so schnell wie möglich die Vernichtung. Die Vernichtung in einem Magen und das Staffelholz weitergeben. Die Nächste wird vielleicht besser wegkommen.

Schau-schau! Der Zappelphilipp springt schon hin und her und beteuert, dass ich überhaupt nicht so ausschauen sollte und dass sie alles falsch gemacht haben. Gut. Der Haubenkoch ist einverstanden. Es gibt doch eine Hoffnung für meine Nachfolgerin. Aber solange, wie ich hier bin, wird es keine andere Linzer Torte geben.

Auf die Gabel, in den Mund! Ruhe in Frieden!

ENDE

//Nachwort: Wir haben später die Dekoration richtig gemacht, hier sieht man das Ergebnis.//

Das Grundrezept ist angelehnt an das Rezept von Eckart Witzigmann.

Zutaten für 1 Springform von 28 cm Durchmesser:

200 g Butter
150 g Staubzucker
50 g Vanillezucker
1 TL gemahlener Zimt
1 Prise gemahlene Nelken
1 Prise Salz
Saft und abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelten Zitrone
20 ml Kirschwasser
3 Eier
1 Eigelb
1 TL Hirschhornsalz
1 TL Milch
150 g mit der Schale geriebene Mandeln
130 g Roggenmehl
Oblaten
250 g eingemachte Preiselbeeren (schwedische)
3 bis 4 EL Marillenmarmelade (von Staud’s)
30 g gehobelte, leicht geröstete Mandeln

1. Die Butter mit dem Staubzucker, dem Vanillezucker, den Gewürzen, dem Salz, der Zitronenschale und dem Kirschwasser schaumig schlagen.
2. Nach und nach die Eier und zum Schluss das Eigelb unterrühren.
3. Das Hirschhornsalz in der Milch auflösen.
4. Mandeln und 100 g Mehl vermischen.
5. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen, die Backform einfetten und leicht mit Mehl bestäuben.
6. Die Mandel-Mehl-Mischung und das aufgelöste Hirschhornsalz kurz und kräftig mit dem Schneebesen unter die Schaummasse rühren.
7. 3/4 des Teiges in die Springform füllen und glattstreichen.
8. Den Teig mit Oblaten belegen und die Preiselbeeren gleichmäßig darauf verteilen.

TIPP: Die Preiselbeermarmelade nicht ganz bis zum Rand verstreichen, sonst rinnt sie beim Backen über den Teig und verbrennt!

9. Unter den übrigen Teig das restliche Mehl ziehen und mit einem Spritzbeutel ein Gitter auf die Torte spritzen.
10. Die Form auf die unterste Schiene im Backofen stellen und die Hitze auf 170 Grad herunterschalten. Die Torte ca. 35 Minuten backen.
11. Aus dem Ofen nehmen, sofort mit der heißen Marillenmarmelade bestreichen, mit den gehobelten Mandeln bestreuen und im Ring erkalten lassen.

Karottentorte

Das Rübchen – Russisches Volkmärchen

Großvater hat ein Rübchen gesteckt und spricht zu ihm:
Wachse, mein Rübchen, wachse, werde süß!
Wachse, mein Rübchen, wachse, werde fest!

Das Rübchen ist herangewachsen: süß, fest und groß – riesengroß.
Großvater geht, das Rübchen ausziehen:
Er zieht und zieht – kann’s nicht herausziehen.

Da ruft der Großvater die Großmutter.
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft die Großmutter das Enkelein.
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft das Enkelin das Hündlein.
Das Hündlein fasst das Mädchen an,
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft das Hündlein das Kätzchen.
Das Kätzchen fasst das Hündchen an,
Das Hündlein fasst das Mädchen an,
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft das Kätzchen das Mäuslein.
Das Mäuslein fasst das Kätzchen an,
Das Kätzchen fasst das Hündlein an,
Das Hündlein fasst das Mädchen an,
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen und haben das Rübchen herausgezogen.

Zutaten:

7 mittlere Eier
350 g Zucker
400 g Karotten
350 g fein gemahlene Mandeln
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 unbehandelte Zitronen
Marzipan Karotten
Butter und Mehl für die Backform

1. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
2. Die Eier trennen und die Eidotter mit 175 g Zucker mit dem Mixer 10 Minuten schaumig schlagen.
3. Die Karotten schälen, fein reiben und mit Mandeln, Backpulver und Salz mischen. Von beiden Zitronen die Schale abreiben und den Saft auspressen, zur Karotten-Mandel-Masse geben.
4. Eiweiß fast steif schlagen, den restlichen Zucker langsam dazugeben und weiter schlagen bis das Eiweiß schnittfest ist.
5. Die aufgeschlagene Dotter mit der Karottenmasse vorsichtig mischen. Dann zuerst ein Drittel des Schnees unter die Teigmasse rühren, danach vorsichtig den Rest.
6. In die gefettete und mit Mehl bestäubte Springform (26 cm Durchmesser) füllen und 50-55 Minuten backen. Dekorieren und servieren!

Das Rezept ist angelehnt an das Rezept von Eckart Witzigmann.

Müsli „Oberbichlhof“

Jeder hat ihn, am Abend auf der Couch liegend oder nach dem täglichen Training erschöpft, kennengelernt: den Heißhunger!

Nach dem Gefühl wäre doch ein Teller Nudeln mit Champignons die beste Lösung, die Zubereitung dauert aber (oh, mein Gott!!) 15 Minuten, man braucht aber schnell etwas Gesundes und Leichtes. Hier ist die Lösung: das Ganztagsmüsli 🙂 Es ist in 5 Minuten fertig, hat alles, was der Körper braucht, es ist als Frühstück, als Nachspeise, als Abendessen oder auch zwischendurch perfekt und man kann es für schlechtere Zeiten aufbewahren (so sie in den nächsten 2-3 Tagen kommen sollten). Los gehts!

Zutaten

2 große Löffel Haferflocken
Saft von 2 frischgepressten Orangen (am besten Moro Orangen)
250 g Topfen (40 % Fett)
1 Apfel
1 Birne
1 Handvoll Haselnüsse
1 Handvoll Mandeln
2 EL Marmelade (Marille, Hagebutte, Erdbeer…)

1, Haferflocken in eine Schüssel geben, Orangensaft dazu. Den Topfen, die gehackten Nüsse und Mandeln, Apfel und Birne fein gerieben, die Marmelade ebenfalls dazu. Alles gut durchmischen.

2, Am besten einen Teil sofort essen, den Rest in ein Glas mit verschließbarem Deckel füllen und ab in den Kühlschrank.

3, Das Müsli hält sich leicht 2 Tage im Kühlschrank.