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Kürbislaibchen

Die japanische Insel Hokkaido hat – anscheinend – mit  dem Hokkaidokürbis nichts zu tun… Oder doch? Man kann über beides im Internet lesen, es ist aber eigentlich gar nicht so wichtig, weil diese Kürbissorte auch in Tirol angebaut wird: Die Pflanzen wachsen auf einer Maisstärkefolie, die nach der Ernte verrottet und es bleiben keine Rückstände zurück. Ganz schön ÖKO 😉

Wir haben unsere Kürbisse beim Strillinger in Kufstein gekauft, es gibt aber in Tirol auch noch zwei Bio-Hokkaido-Bauern, die zahlreiche Geschäfte im ganzen Bundesland mit Kürbis versorgen.

Also brav sein und heimische Produkte kaufen, wenn es möglich ist!

Zutaten:

Laibchen

300 g Hokkaido Kürbis
3 EL Semmelbrösel
1 EL Mehl
2 Eier
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL Dijon Senf
Majoran
ganz wenig Liebstöckl
Öl
Butter
Kürbiskernöl
Salz
Pfeffer aus der Mühle, schwarz

Sauerrahmdip

250 g Sauerrahm
reichlich Schnittlauch
Salz
Pfeffer aus der Mühle, schwarz
Dijon Senf
Öl
Essig

1, Kürbis reiben, salzen und pfeffern. 3 EL Semmelbrösel, 1 EL Mehl, 2 Eier, 2 EL Kürbiskernöl und 1 EL Dijon Senf dazu.
2,  In der Zwischenzeit die Zwiebel und den Knoblauch fein schneiden und in einer großen Pfanne in einer Butter-Öl-Mischung anschwitzen, dann ebenfalls zum Kürbis dazu. Zum Schluss mit wenig Liebstöckl, dafür aber ordentlich Majoran abschmecken, gut durchmischen und kurz ziehen lassen.
3, In die Pfanne noch einmal Öl und Butter geben (Stufe 7 aus 9), Laibchen formen, einmal in Semmelbrösel wenden und ab in die Pfanne. Beidseitig anbraten (ca. 5 Minuten),  mit Sauerrahmdip und Salat servieren.
4, Sauerrahmdip: Alle oben gelisteten Zutaten in einer kleinen Schüssel zusammenmischen , gut durchrühren und fertig!

Pikanter Topfenaufstrich

Wenn das Butter- oder Marmeladbrot irgendwann einmal fad wird, dann wird es Zeit für wohlschmeckende Aufstriche.

Zum Frühstück, als Jause oder auch als Vorspeise auf getoastetem Brot, mit Grissini oder zum Käse: Es ist schwierig, NEIN zu sagen…

Die Zubereitung ist kinderleicht und der Aufstrich hält sich gut einige Tage im Kühlschrank!

Zutaten

250 g Topfen (40% Fett)
125 g Sauerrahm
1/4 Zwiebel fein gewürfelt
1/4 roter Paprika fein gewürfelt
2 Essiggurken (süß-sauer) fein gewürfelt
1 KL Kümmel ganz
2 EL Schnittlauch fein geschnitten
2 EL Paprikapulver edelsüß
4 EL Gurkenwasser von den Essiggurken
Salz
Pfeffer aus der Mühle, schwarz

topfencreme1

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und vorsichtig mit der Gabel mischen. Keinen Schneebesen oder Mixer verwenden, sonst wird der Topfen hart!

Mit geschnittenem Schnittlauch servieren!

Gemüse im Blätterteig

Es gibt so Tage, da zerbrech ich mir den ganzen Tag den Kopf, was könnte ich wohl kochen, wenn ich nach Hause komme und es will mir so gar nichts einfallen.

Und da bin ich dann schließlich zu Hause, öffne die Wohnungstür, ein wohliger Geruch eilt mir entgegen: Die Studio hat gekocht! Und wie! Wohlschmeckend und vegetarisch!

„Dawortn und ned darennen!!“

Zutaten:

2 Blätterteig
1 Ei (zum Bestreichen)
2 EL Butter
1 Stange Lauch
2 Knoblauchzehen
1 mittlere Zwiebel
½ roter Paprika
½ gelber Paprika
½ grüner Paprika
100 g Champignons
½ Zucchini
1 Dose Mais
trockener Weißwein zum Ablöschen
Oregano
Petersilie
Schnittlauch
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. Die Paprika in Streifen schneiden, Champignons vierteln, Zucchini in dünne Scheiben und Lauch fein schneiden.
2. Knoblauch und Zwiebel klein schneiden und in der Butter anschwitzen.
3. Lauch, Paprika, Champignons und Zucchini dazugeben und 3-4 Minuten dünsten.
4. Mit trockenem Weißwein ablöschen, warten bis der Alkohol verdampft.
5. Den Mais dazugeben, salzen, pfeffern, die feingehackte Petersilie, Oregano und Schnittlauch dazu.
6. Einen Teig auf einer bemehlten Oberfläche auflegen und parallele Schlitze in den Teig schneiden. Den anderen Teig auf ein Backblech mit Backpapier legen.

7. Die Füllung auf dem Teig auf dem Blech in der Mitte verteilen, den Teig mit den Schlitzen drauflegen, die Ränder gut andrücken, mit Ei bestreichen und im vorgeheizten Ofen (180 Grad) ca. 25-30 Minuten goldbraun backen. Sofort oder ausgekühlt servieren!

Gekochte Erdäpfel

Die Geschichte der Erdäpfel ist abenteuerlich.

Sie kommen ursprünglich aus Peru, Francis Drake hat sie nach Europa gebracht. Die Adeligen haben sich mit den Blüten geschmückt und sie zu essen war vor einigen Jahrhunderten überhaupt nicht selbstverständlich. Beziehungsweise hat der Akt des Verspeisens nicht immer ein glückliches Ende gehabt: im 16. Jahrhundert, als die Europäer das erste Mal Erdäpfel angebaut haben, haben sie leider zuerst die oberirdischen Teile gekostet. Sie enthalten aber ein Nervengift (namens Solanin), also das war wirklich keine Gaudi. Später hat man aber entdeckt, dass die Knollen weder giftig noch geschmacklos sind, so wurden langsam aus der Zierpflanze. das weltweit bekannte und angebaute Volksnahrungsmittel, das heutzutage in über 5000 Sorten erhältlich ist.

Gekochte Erdäpfel klingen sehr rückständig, einfach, vielleicht auch blöd: man schmeißt die Erdäpfel ins Wasser, wartet 20-30 Minuten und das Essen ist fertig. Na und? Es ist nichts Großartiges, warum nehmen wir dann das Rezept in unsere Sammlung auf?

Für alle haben wir einen guten Grund: es ist schonend für eine schlanke Geldtasche, und für Snobs auch nicht peinlich, es ist praktisch für vollbeschäftigte Leute, es enthält viele Nährstoffe, es ist optisch schön anzusehen und für Nostalgiker ein Highlight, Vegetarier haben mit dem Essen ihre Freude und Fleischesser bleiben danach auch nicht mehr hungrig, kleine Kinder können die Tischdecke mit den geschälten Erdäpfeln / mit der Butter / Sauerrahm vollschmieren und Literaten dürfen sich auch nicht beklagen, es wurde der Pellkartoffel (Pellka) auch ein Gedicht gewidmet:

Joachim Ringelnatz: Abschiedsworte an Pellka

Jetzt schlägt deine schlimmste Stunde,
Du Ungleichrunde,
Du Ausgekochte, du Zeitgeschälte
Du Vielgequälte,
Du Gipfel meines Entzückens.
Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens
Mit der Gabel! Sei stark!
Ich will auch Butter und Salz und Quark
Oder Kümmel, auch Leberwurst in dich stampfen.
Mußt nicht so ängstlich dampfen.
Ich möchte dich doch noch einmal erfreun.
Soll ich Schnittlauch über dich streun?
Oder ist dir nach Hering zumut?
Du bist ein so rührend junges Blut.
Deshalb schmeckst du besonders gut.
Wenn das auch egoistisch klingt,
So tröste dich damit, du wundervolle
Pellka, daß du eine Edelknolle
Warst, und daß dich ein Kenner verschlingt.

Zutaten für 2 Personen:

2 gekochte Erdäpfel pro Person
Butter
Bergkäse
Sauerrahm mit Schnittlauch
grüner Salat mit Paradeiser
Salz, Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Buttermilch

Brokkoli-Karfiol Strudel

Zutaten:

Strudel

2 Blätter Strudelteig
je 150 g Karfiol und Brokkoli
(geputzt, gewogen und zu kleinen Rosen geteilt)
250 g Sauerrahm
2 Dotter
2 EL Petersilie
3 EL glattes Mehl
1 Knoblauchzehe
Oregano
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

Petersilsauce

125 g Sauerrahm
100 ml Suppe
50 g Petersilie
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. Rohr auf 200 Grad vorheizen (Ober-, Unterhitze), Backblech mit Backpapier belegen.
2. Gemüse in Röschen teilen und jeweils getrennt in Salzwasser bissfest kochen. (Brokkoli ca. 2-3 Minuten, Karfiol ca. 3-4 Minuten.) Dann in Eiswasser abschrecken, damit der Brokkoli schön grün bleibt.
Anschließend die Röschen gut trocknen!! (Sehr wichtig, sonst wird die Füllung zu flüssig)
3. Den Sauerrahm, die 2 Dotter, die 3 EL Mehl mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, frisch gehackter Petersilie und Oregano würzen und glatt rühren. Das Gemüse untermengen.
4. Ein Strudelblatt auf ein feuchtes Tuch legen, mit zerlassener Butter bestreichen, das 2. Strudelblatt darauf, ebenfalls mit Butter bestreichen. Die Fülle am unteren Ende auftragen. Die Mischung darf nicht zu dünnflüssig sein, sonst zerrinnt der ganze Strudel.
Die seitlichen Teigränder gut (ca. 3 bis 4 cm) einschlagen, wieder buttern und den Teig eng über die Fülle einrollen.
5. Den Strudel auf das Backblech legen, noch einmal buttern und im Rohr auf der mittleren Schiene 25 Minuten backen.
6. In der Zwischenzeit 100 ml Suppe erwärmen, den Sauerrahm und die Petersilie dazu, salzen, pfeffern, einmal kurz aufkochen und dann in einer Schüssel auskühlen lassen.
7. Den Strudel anschneiden und mit der Sauce servieren.

Boeuf Stroganoff

Boeuf Stroganoff ist ein beliebtes Gericht. Für Thomas Lieven sicherlich. Woher könnten wir ihn kennen? Er ist der Hauptdarsteller des Romans „Es muss nicht immer Kaviar sein“ von dem österreichischen Schriftsteller Johannes Mario Simmel. Thomas lebte in London zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Er arbeitet als Geheimagent für Deutschland, später für Frankreich. Das Buch erzählt von seinen Reisen und Abenteuern, in denen er immer neue Frauen kennenlernt, die er stets mit einem köstlichen Essen verführt. Die Rezepte sind im Buch tatsächlich ersichtlich und man kann sie nachkochen: Parmesanpudding, Kaviar im Schlafrock, Truthahn mit Trüffelfarce, warme Lachsbrötchen, oder das Lieblingsgericht von Thomas Lieven: Boeuf Stroganoff.

Da ich einem Geheimagenten nicht blind traue, koche ich das Rezept von Willibald Haider.

Zutaten für 2 Personen:

30 dag Rindslungenbraten
1 Zwiebel, mittelgroß
10 dag Champignons
10 dag Essiggurkerl, süßsauer
1 TL Paprikapulver, edelsüß
1/8 l Sauerrahm
Öl
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. Lungenbraten in Streifen schneiden.
2. Öl in einer schweren Bratpfanne erhitzen.
3. Das Fleisch kurz anbraten. Salzen, pfeffern und anschließend warm stellen.
WICHTIG!!! Das Sautieren (französisch „springen“, kurz in Butter braten – ist eine besondere Form des Kurzbratens, wenn Fleisch oder Gemüse durch Schwenken immer wieder gewendet und von allen Seiten gut anbraten wird) geschieht immer in kleinen Mengen. So kann nur wenig Fleischsaft austreten, das Fleisch wird geröstet und erhält eine schöne Kruste. Ist die Menge zu groß, wird das Fleisch durch die austretende Flüssigkeit bloß gedünstet.
4. Zum Bratenrückstand Öl gießen und den geschnittenen Zwiebel goldgelb anrösten.
5. Die geviertelten Champignons und die in Streifen geschnittenen Essiggurkerl dazugeben und mitbraten.
6. Paprikapulver dazugeben und verrühren.
7. Sauerrahm zum Röstgemüse gießen. (Ich verzichte auf das Mehl, wie es im Rezept steht.)
8. Kurz aufkochen, Fleischstückchen zugeben, verrühren und ziehen lassen.
9. Mit Spätzle servieren.

Beef Fajitas

fajitas

Wer sich mit dem Thema Tortillas & Co. auskennt, Hut ab!

Erstens:
Eine Tortilla ist ein mexikanisches Fladenbrot (und auch ein spanisches Omlette, aber das ist jetzt Wurst).

Zweitens:
Wenn Tortillas gefüllt sind, bekommen sie einen anderen Namen: Burritos (spanisch = kleiner Esel). Die Füllung kann unter anderem Fleisch, Bohnen, Reis, Paradeiser, Avocado, Käse, grüner Salat, saure Sahne usw. sein. Wichtig ist, dass Burritos gefüllt werden und gerollt serviert werden.

Drittens:
Die Amerikaner nennen sie Wraps (von englisch to wrap, „wickeln, einhüllen“).

Viertens:
Wenn die Tortillas und die verschiedenen Füllungen einzeln serviert werden und die Hungernden den weichen Weizenteig individuell nach Lust und Laune füllen und rollen, dann sprechen wir über Fajitas. Fajitas bestehen ursprünglich aus gegrilltem Rindfleisch, Chili und Tortillas. Aber heutzutage sind die Variationen von Füllungen endlos.

Fünftens:
Wie es ausschaut, haben wir eindeutig Fajitas gegessen! 🙂

Zutaten   für 4 Personen:

fertiger Tortilla Teig
pro Person 12 dag Rindslungenbraten in Streifen geschnitten
ein gelber, ein roter und ein halber grüner Paprika
1 Zwiebel
Öl
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
1 Becher Sauerrahm
3 mittlere Paradeiser
Mais
Eisbergsalat
Käse

1. Das Fleisch in Etappen kurz und kräftig in Öl anbraten, auf die Seite stellen.
2. Die Zwiebel in feine Spalten schneiden und in den Bratenrückstand geben, die Zwiebel sollen sich mit dem Bratenrückstand vollsaugen.
3. Die Paprikastreifen zu den Zwiebeln in die Pfanne geben und mitrösten.
4. Zum Schluss das Fleisch wieder dazugeben und alles gut durchmischen.
5. Paradeiser in Würfel schneiden, salzen und pfeffern.
6. Käse reiben.
7. Den Eisbergsalat in feine Streifen schneiden.
8. Sauerrahm glatt rühren.
9. Alle Zutaten der Füllung (Mais, Paradeiser, Käse, Salat, Sauerrahm) in kleinen Schüsseln auf den Tisch stellen.

fajitassauce

10. Die Tortillas erhitzen – siehe Packungsbeilage 😉 .
11. Den Teig befüllen: das unterste Drittel frei lassen, das braucht man zum Zusammenfalten. Die erste Schicht ist immer der Sauerrahm, danach nach Lust und Laune.
12. Falten und fertig!

fajitasfalten