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Karottentorte

Das Rübchen – Russisches Volkmärchen

Großvater hat ein Rübchen gesteckt und spricht zu ihm:
Wachse, mein Rübchen, wachse, werde süß!
Wachse, mein Rübchen, wachse, werde fest!

Das Rübchen ist herangewachsen: süß, fest und groß – riesengroß.
Großvater geht, das Rübchen ausziehen:
Er zieht und zieht – kann’s nicht herausziehen.

Da ruft der Großvater die Großmutter.
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft die Großmutter das Enkelein.
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft das Enkelin das Hündlein.
Das Hündlein fasst das Mädchen an,
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft das Hündlein das Kätzchen.
Das Kätzchen fasst das Hündchen an,
Das Hündlein fasst das Mädchen an,
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen – und können’s nicht herausziehen.

Da ruft das Kätzchen das Mäuslein.
Das Mäuslein fasst das Kätzchen an,
Das Kätzchen fasst das Hündlein an,
Das Hündlein fasst das Mädchen an,
Das Mädchen fasst die Oma an,
Die Oma fasst den Opa an,
Der Opa fasst die Rübe an.
Sie ziehen und ziehen und haben das Rübchen herausgezogen.

Zutaten:

7 mittlere Eier
350 g Zucker
400 g Karotten
350 g fein gemahlene Mandeln
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
2 unbehandelte Zitronen
Marzipan Karotten
Butter und Mehl für die Backform

1. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen.
2. Die Eier trennen und die Eidotter mit 175 g Zucker mit dem Mixer 10 Minuten schaumig schlagen.
3. Die Karotten schälen, fein reiben und mit Mandeln, Backpulver und Salz mischen. Von beiden Zitronen die Schale abreiben und den Saft auspressen, zur Karotten-Mandel-Masse geben.
4. Eiweiß fast steif schlagen, den restlichen Zucker langsam dazugeben und weiter schlagen bis das Eiweiß schnittfest ist.
5. Die aufgeschlagene Dotter mit der Karottenmasse vorsichtig mischen. Dann zuerst ein Drittel des Schnees unter die Teigmasse rühren, danach vorsichtig den Rest.
6. In die gefettete und mit Mehl bestäubte Springform (26 cm Durchmesser) füllen und 50-55 Minuten backen. Dekorieren und servieren!

Das Rezept ist angelehnt an das Rezept von Eckart Witzigmann.

Kaiserschmarrn

Wir kennen die Geschichte: Kaiser Franz Joseph, der österreichische Kaiser soll zum Dessert Mehlspeisen bevorzugt haben, vor allem Palatschinken. Wenn sie misslungen waren, wurde der Teig der Hofhaltung gegeben: „A Schmarrn, des am Kaiser zu servieren.“
Ob es wirklich so war, oder die anderen, zahlreichen Herkunftgeschichten richtig sind, das können wir nicht wissen. Tatsache ist: man kann den Kaiserschmarrn wirklich verpfuschen: zu trocken, zu matschig, zu viel Eiergeschmack usw.
Wenn ihr dieses Rezept nachkocht, werdet ihr nicht enttäuscht sein: es schmeckt einfach perfekt! (Das Rezept steht im Buch Süße Verführungen von Eckart Witzigmann)

Worauf ihr unbedingt achten solltet:
– Am Anfang NICHT verschlagen, nur unterziehen, es ist egal, dass die Teigmasse sehr flüssig bleibt!
– Die Pfanne muss einen feuerfesten Griff haben, sonst stinkt der Schmarrn nach geschmolzenem Plastik.
– Verfolgt unbedingt den Verwandlungsprozess des Teigs im Rohr: es ist unglaublich, dass ohne irgendwelche Hilfsmitteln (zum Beispiel Backpulver) so was passieren kann!
Das Ergebnis ist ein fluffiger, weicher Teig mit karamellisierter Oberfläche und dazu der selbstgemachte Marillenröster.
Einfach unauslassbar!

Für 2 Personen:

Kaiserschmarrn

30 g Mehl
100 ml Milch
1 Prise Salz
1 Prise Vanillezucker
abgeriebene Schale von 1/8 Zitrone
10 ml Rum oder Cognac
3 Eier
10 g geklärte Butter
20 g Rosinen
30 g Butter
20 g Puderzucker

1. Das Backrohr auf 200° Celsius vorheizen (Ober-, Unterhitze). Das Mehl mit Milch, Salz, Vanillezucker, Zitronenschale und dem Rum glattrühren. Die Eier nur leicht unterziehen, nicht verschlagen.
2. Die geklärte Butter in einer Pfanne mit feuerfestem Griff leicht erhitzen. Den Teig hineingeben und mit den Rosinen bestreuen. Ab ins Rohr!

ACHTUNG!!! Der Teig ist sehr flüssig, keine Angst, er wird trotzdem schön aufgehen! Aber wie! Er wird fast leben im Rohr, auf einmal geht’s los und der Teig wird bis zu ca. 5 cm Höhe aufdünsen.

Wenn der Teig an der Oberfläche trocken ist, 10 g frische Butter in die Pfanne geben und wenden.
3. Wenn der Schmarrn eine schöne Farbe hat, ihn mit 2 Gabeln in kleine Stücke reißen. 20 g Puderzucker und 20 g Butter, die in feine Scheiben geschnitten wurde, auf dem Schmarrn verteilen.
4. Zurück in den Backofen und bei starker Oberhitze unter dem Grill karamellisieren lassen.
5. Vor dem Anrichten mit Puderzucker bestreuen und mit Marillenröster servieren.

Marillenröster

1 kg Marillen
50 g Zucker
1/8 l Wasser
1 kleines Stück Zimtrinde
2 kleine Scheiben Zitrone

1. Wasser mit Zucker, Zimt und Zitrone kurz aufkochen.
2. Die halbierten, entkernten Marillen dazu.
3. Nach 3 Minuten Zimt und Zitrone entfernen.
4. Ca. 15 Minuten auf kleiner Flamme einkochen.
5. Zur Seite stellen und auskühlen lassen.

Beerenauflauf

„Mein Wunsch war, ein Kochbuch für alle Lebenssituationen zu schaffen, für jeden Tag und für jede Gelegenheit. Ob Sie erste Schritte in der Kochkunst unternehmen oder anspruchsvolle Gäste kulinarisch verwöhnen wollen, ob es um ein schnelles Abendessen, einen Sonntagsbraten, einen Salat oder eine gemütliche Kaffeejause geht: Was immer Sie suchen, der Goldene Plachutta enthält es.“
(aus dem Vorwort Der goldene Plachutta)

Die Rezepte in diesem Kochbuch stammen von einem großen österreichischen Koch, also einfach nachkochen/backen, es wird wunderbar schmecken. Wenn einen die eigene Kreativität übermannt und man von sich selbst inspiriert ist, tauscht man einfach die eine oder andere Zutat aus.

In diesem Fall sind wir den sicheren Weg gegangen, haben das Rezept sogar einmal ausprobiert und wir haben unsere anspruchsvollen Gäste mit einem perfekt fluffigen Auflauf kulinarisch verwöhnt 🙂

Zutaten für eine flache Porzellan-Backform (20 x 32 cm)

Butter zum Ausstreichen
250 g Topfen
25 g Maisstärke
100 g Backzucker
1 KL Vanillezucker
1 KL Zitronenschale, abgerieben
2 Eier
6 Eiweiß
Salz
250 g Himbeeren
Staubzucker zum Bestreuen

1, Die Form mit weicher Butter ausstreichen.
2, Topfen, Stärkemehl, 40 g Zucker, Vanillezucker, Zitronenschale und Eier glatt rühren.
3, Eiweiß, Salz und restlichen Zucker zu steifem Schnee schlagen.
4, Unter die Topfenmasse rühren, drei Viertel hoch in die Form füllen, glatt verstreichen.
5, Beeren auf der Masse verteilen, im vorgeheizten Rohr 15 Minuten backen (2. Schiene von unten, 180 Grad), mit Staubzucker bestreuen, sofort servieren.

Falsches Cacciucco

Cacciucco ist ein toskanisches Fischgericht, das – wie auch andere, bekannte Nationalgerichte – ein bestimmtes Rezept voraussetzt, eine bestimmte Zubereitung verlangt und auf eine bestimmte Art serviert – wird und natürlich – wie auch andere, bekannte Nationalgerichte in jedem Haus schlussendlich doch ganz unterschiedlich zubereitet wird.
Ursprünglich ist Cacciucco das Essen der Armen: außer damals billigen Meeresfrüchten benötigt man dazu Tomaten, Kräuter und Weißwein und serviert werden die fertiggekochten Fischsorten mit der Sauce auf getoastetem und mit Knoblauch eingestrichenem Weißbrot.

Mein Cacciucco schaut im Wesentlichen auch so aus, aber es ist doch ein bisschen anders: ich bin kein großer Freund von Meeresfrüchten, esse lieber Fisch als Kraken, deshalb habe ich ausschließlich Dorsch verwendet, die Suppe kräftig mit Zitrone und Petersilie gewürzt und sie einfach in einem großen, tiefen Teller ohne Brot serviert.
Absolutes Einzelstück!

Zutaten:

60 dag Dorschfilet
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
2 EL Oliven Öl
25 dag Tomaten
Thymian
1 Lorbeerblatt
1 Bund Petersilie
1 EL abgeriebene Zitrone
Zitronensaft
1 l Fischbouillon
1 Glas trockener Weisswein
Salz
Pfeffer (schwarz, aus der Mühle)

1. Zwiebel und Knoblauch feinhacken, Tomaten achteln.
2. Das Öl in einem Topf erhitzen, die Zwiebel glasig dünsten, Knoblauch, Tomaten, Thymian, Lorbeerblatt und Petersilie zugeben, 10 Minuten dünsten.
3. Den Weißwein zugießen, noch 5 Minuten garen lassen.
4. Die Tomatenmasse, nachdem der Thymian und das Lorbeerblatt entfernt wurden, durch ein Sieb abgießen, die Flüssigkeit auffangen. Die Masse im Mixer pürieren, salzen, pfeffern.
5. Die Fischfilets in Stücke schneiden, mit Zitronensaft beträufeln, in einen Topf legen, mit dem Tomatenpüree übergießen, Bouillon und Weißwein zugeben, bis die Fische bedeckt sind.
6. Die Suppe aufkochen und bei mittlerer Hitze 10-15 Minuten ziehen lassen.
7. Den Fisch aus der Suppe nehmen und in eine vorgewärmte Schüssel geben.
8. Die Suppe nochmals nachwürzen, über den Fisch gießen.
9. Mit feingehackter Petersilie und mit der abgeriebenen Zitrone bestreuen und servieren.

(Ähnliche leckere Rezepte gibt es in Schlanke Schlemmereien. Das Kochbuch der Genüsse ohne Reue (1977) von Hans J. Fahrenkamp.)