Kategorie-Archiv: Vegetarisch

Pilz Risotto

Wie ich bereits erzählt habe, habe ich eine Woche lang kein Fleisch gegessen. Hungern wollte ich aber auch nicht. Ich habe relativ oft Kohlenhydrate gegessen (Nudeln, Reis oder Knödel) und das komische an der Sache war, dass ich überhaupt nicht zugenommen habe, sondern abgenommen!

Warum finde ich das komisch?

In der Ernährungswissenschaft gibt es verschiedene Theorien, zum Beispiel über die gefürchteten, üppigen Kohlenhydrate, die fett machen.

Aber dann kommt eine freche Wissenschaftlerin, die über Kohlenhydrate sagt, dass sie keine Dickmacher sind.

Sie schreibt ein Buch darüber. Das ist aber noch nicht alles: Sie erfindet einen 10-Wochen-Plan, wie man erfolgreich abnehmen kann. Mit Brot, Reis, Nudeln & Company. Kein Witz! Und weil es kein Witz ist, erobert das Buch alle möglichen Sachbuch-Bestsellerlisten.

Ich denke, die Panik vor Kohlenhydraten ist manchmal übertrieben. Man darf alles essen, in Maßen und immer mit frischen Zutaten zubereitet. Dann braucht man keine Angst haben, dass man dick und grausig wird.

Und ab und zu ein bisschen Joggen (z. B. 2-3 Runden um den Hechtsee) schadet auch nicht!

Zutaten für 2 Personen:

1/3 l Suppe
Olivenöl
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
150 g Risotto Reis
250 g feste Pilze
1 Glas trockener Weißwein
30 g Parmesan (fein gerieben)
Petersilie
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1. Suppe aufwärmen.
2. Die fein gehackten Schalotten und den Knoblauch in Olivenöl bei mittlerer Hitze anschwitzen (ca. 3 Minuten).
3. Die blättrig (1/3 cm dick) geschnittenen Pilze ca. 4 Minuten mitrösten. Sie werden ein bisschen Wasser lassen.
4. Den Risotto Reis dazugeben und die Hitze erhöhen.
5. 2 Minuten gut rühren bis der Reis glasig wird und anschließend mit Weißwein ablöschen.
6. Wenn der Alkohol verdampft ist, die Hitze reduzieren, eine Kelle Suppe dazugeben, salzen, pfeffern und immer gut rühren.
7. Wenn der Reis die Suppe aufsaugt, wieder eine Kelle nachgießen und rühren.
8. Der ganze Vorgang dauert ca. 18 Minuten, dann sollte der Reis bissfest sein.
9. Risotto vom Herd nehmen, frischgehackten Petersilie und frischgeriebenen Parmesan dazu, einmal gut durchrühren und 2-3 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
10. Mit frischer Petersilie servieren.
11. Das Leben ist schön.

Penne mit Kirschtomaten und Basilikum

Firlefanz

Substantiv, m
Worttrennung: Fir·le·fanz, Plural: Fir·le·fan·ze
überflüssiges, unnützes Zeug
Synonyme: Beiwerk, Flitter, Flitterkram, Kinkerlitzchen, Kitsch, Klimbim, Kram, Krimskrams, Plunder, Ramsch, Schnickschnack, Schund, Talmi, Tand, Tandwerk
Penne mit Kirschtomaten und Basilikum, OHNE Firlefanz, oafach guat!!!

Zutaten:

Pro Person ca. 10 dag Nudeln
ca. 250 g Kirschtomaten (sie dürfen nicht zu groß sein, sie werden IM GANZEN verarbeitet!)
Olivenöl
Basilikum frisch
2 Knoblauchzehen
Parmesan frisch gerieben
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1, Den Knoblauch vom Trieb befreien und blättrig schneiden, in Olivenöl bei mittlerer Hitze anschwitzen.
2, Salzwasser für die Nudeln zum Kochen bringen.
3, Während man die Nudeln BISSFEST(!) kocht, die Paradeiser im Ganzen zum Knoblauch geben, salzen, pfeffern und bei mittlerer Hitze ca. 6-7 Minuten mitbraten. Sie werden irgendwann leicht platzen.
4, Die Nudeln abseihen (NICHT durchspülen) und zu den Öl-Knoblauch-Kirschtomaten geben. Einmal gut durchschwenken. Frisch gehacktes Basilikum drübergeben und auf gut vorgewärmten Tellern mit frischgeriebenem Parmesan servieren.

Pasta mit Spinat

Ein Traumvideo mit der kleinen Shirley Temple. Aufpassen ab 1:35 🙂

Zutaten für 2 Personen:

100 g Spinat pro Person (am besten frisch, sonst Zwutschgis, tiefgefroren)
1/2 Zwiebel
Öl
Weißwein zum Ablöschen
Suppe zum Aufgießen
Nudeln (80-100 g pro Person)
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

1, Die Zwiebel aus der Mitte schneiden und in Öl anschwitzen, mit Weißwein ablöschen und mit Suppe aufgießen. Bei frischem Spinat: den Spinat dazu und 2 Minuten ziehen lassen. Bei Zwutschgis: die Zwutschgis dazu und bei kleiner Flamme den Spinat 6-8 Minuten zugedeckt ziehen lassen.
2, Pasta bissfest kochen und alles zusammenmischen.
3, Unglaublich aber wahr: fertig 🙂

Pasta mit Spargel

„Spargeln und Menschen haben ein gemeinsames Schicksal: sobald einer den Kopf hochreckt, wird er abgestochen.“ Eugen Gerstenmaier (deutscher Theologe, Politiker)

Zutaten für 2 Personen

Penne Rigate
300 g weißer Spargel (bitte unbedingt auf die Qualität achten, du schmeckst es im Ergebnis)
1/16 l Schlagobers
1/16 Suppe
2 Schalotten
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Öl
1 Zitrone

1. Spargel gut schälen, zusammenbinden und in einem großen Topf mit Salzwasser und 2 Zitronenhälften 10-15 Minuten bissfest kochen.
2. Die Penne 10 Minuten in Salzwasser kochen.
3. In einer heißen Pfanne die feingeschnittenen Schalotten in Öl glasig anbraten.
4. Mit Weißwein ablöschen und einkochen lassen.
5. Mit Suppe aufgießen, würzen und wieder einreduzieren.
6. Mit dem Schlagrahm verfeinern, die in kleine Stücke geschnittene Spargel dazugeben.
7. Die bissfest gekochten Nudeln ebenfalls dazu, einmal kräftig durchmischen und mit frischen Kräutern (in diesem Fall Bohnenkraut) servieren.

Moizeit!!!

Melanzane alla Parmigiana

Wenn man bewusst versucht, sich vegetarisch zu ernähren, stößt man auf eine erstaunlich große Palette wohlschmeckender Rezepte. Oft merkt man gar nicht, dass kein Fleisch dabei ist. In den nächsten Wochen stellen wir euch mehrere, gesunde, „grüne“ Speisen zum Nachkochen vor.

Wir fangen mit einem ursprünglich sizilianischen Essen an. Der Name „Melanzane alla Parmigiana“ kommt aus dem Dialekt, der hochsizilianisch so lautet: „milinciani (oder mulinciani) a’ la parmiciàna”.

Das erste Wort bedeutet Melanzani und das zweite heißt Spalett, Fensterladen. Also: die Melanzani Schichten liegen in der Schüssel so schön ordentlich aufeinander, wie die Leisten im Spalett.

Noch wichtiger ist, dass man dazu unbedingt Mozzarella und Parmesan verwendet.

Wir bedanken uns jetzt bei den Arabern, dass sie die äußerst vielseitig verwendbaren Auberginen (Melanzani auf Französisch, Englisch und Deutsch) mit nach Europa mitgebracht haben und bewegen uns langsam Richtung Küche.

Zutaten:

2 mittlere Melanzani
1 mittlere Zwiebel
3 Knoblauchzehen
1 kleine rote Paprika
1 Dose Paradeiser (gewürfelt)
2 Mozzarellas
50 g Parmesan
Olivenöl
Weißwein zum Ablöschen
Suppe
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Basilikum
Majoran

1, Die Melanzani mit der Brotmaschine in ca. Halb-Zentimeter dicke, längliche Scheiben schneiden, auf einem Teller auflegen, salzen und ca. 20 Minuten stehen lassen. Sie werden Wasser lassen!
2, Den Knoblauch blättrig schneiden (immer den Trieb entfernen, er ist bitter und stößt später auf!). Die Zwiebel aus der Mitte schneiden, die Paprika in Würfel schneiden und alles bei mittlerer Hitze in Olivenöl anschwitzen. Anschließend mit Weißwein ablöschen, mit ein klein wenig Suppe aufgießen, die Dose Tomaten dazu, mit Kräutern, Salz und Pfeffer würzen und bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
3, Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
4, Die Melanzani gut abtrocknen, in einer heißen Pfanne OHNE Öl kurz scharf anbraten. Die Scheiben sollen leicht Farbe nehmen.

5, In einer Auflaufform schichtweise Melanzani, Tomatensoße, geriebenen Parmesan und geschnittenen Mozzarella einlegen (insgesamt dreimal wiederholen, oben ist Käse!).

6, Bei ca. 170 Grad 25-30 Minuten ins Rohr bis der Käse Farbe nimmt und die Lasagne gut blubbert.
7, Moizeit!

Tipp: Schmeckt auch ausgekühlt hervorragend!!!

Lauch-Fenchel Risotto

Die Legende vom Reiskorn

Einer alten Legende nach lebte einst in Indien ein König namens Sher Khan. Während seiner Regentschaft erfand jemand das Spiel, das heute Schach heißt.

Der König war von diesem königlichen Spiel so begeistert, dass er den Erfinder des Spieles zu sich an den Königshof rufen ließ.

Als der Erfinder, ein weiser Mann, vor ihn trat, sagte der König, er wolle ihm eine Belohnung geben für diese vortreffliche Erfindung. Er sei reich und mächtig genug, ihm jeden Wunsch zu erfüllen, sei er auch noch so ausgefallen.

Der Mann schwieg eine Weile und dachte nach.

Der König ermunterte ihn und sagte, er möge keine Scheu zeigen und einfach seinen Wunsch äußern. Der Mann jedoch erbat sich Bedenkzeit bis zum nächsten Tag, um über seinen Wunsch nachzudenken. Dann, so sagte er, wolle er dem König seinen Herzenswunsch mitteilen.

Als der Mann am nächsten Tag abermals vor den König trat, bat er um ein einziges Reiskorn auf dem ersten Feld des Brettes. Der König lachte und fragte ihn, ob das wirklich alles sei, er könne sich doch mehr wünschen? Da antwortete der Mann, er hätte gerne auf dem zweiten Felde zwei Reiskörner, auf dem dritten vier, auf dem vierten acht, auf dem fünften Feld sechzehn Reiskörner.

Die Berater des Königs begannen schallend zu lachen, weil sie diesen Wunsch für äußerst dumm hielten. Schließlich hätte der Mann sich Gold, Edelsteine, Land oder alles mögliche andere wünschen können. Der König hatte ja sein Wort gegeben und müsste ihn mit Reichtümern überschütten, wenn er es verlangte.

Der König war verärgert, weil er dachte, der Erfinder halte ihn für zu arm oder zu geizig. Er sagte, er wolle ihm für alle Felder Reiskörner geben – auf jedem Feld doppelt so viele Körner wie auf dem Feld davor. Doch der Wunsch sei dumm, weil er ihm viel mehr hätte geben können. Der König schickte den Erfinder des Schachspiels aus dem Palast hinaus und ließ ihn am Tor warten. Dorthin würde man ihm seinen Reis bringen.

Der Weise ging leise lächelnd hinaus. Am Tor setzte er sich und wartete geduldig auf seine Belohnung.

Abends erinnerte sich der König Sher Khan an den seltsamen Wunsch und fragte, ob der Erfinder seine Belohnung schon erhalten habe. Seine Berater wurden nervös und erklärten, dass sie die Belohnung nicht hätten zusammenbringen können – es sei einfach viel zu viel, und die Getreidespeicher würden nicht genug Reis enthalten, um ihn auszuzahlen.

Da wurde der König wütend und schimpfte, sie sollten dem Mann endlich seine Belohnung geben, schließlich habe er es versprochen und das Wort des Königs gelte.

Da erklärten seine Berater und der Hofmathematiker, dass es im gesamten Königreiche nicht genug Reis gäbe, um den Wunsch des Mannes zu erfüllen. Ja, dass es auf der gesamten Welt nicht so viel Reis gäbe. Wenn er sein Wort halten wolle, müsse er alles Land auf der Welt kaufen, es in Reisfelder verwandeln und sogar noch die Ozeane als Ackerfläche trockenlegen lassen, um genügend Reis anpflanzen zu können.

König Sher Khan schwieg verblüfft. Dann fragte er, wieviele Reiskörner es denn seien. 18.446.744.073.709.551.615 Reiskörner war die Antwort.

Da lachte der König schallend. Er ließ den Weisen zu sich rufen und machte ihn zu seinem neuen Berater. (1)

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Zutaten für 2 Personen:

1/3 L Suppe
Olivenöl
1 Schalotte
1 halber Lauch
1 halber Fenchel
1 Knoblauchzehe
150 g Risotto-Reis
1 Glas guter, trockener Weißwein
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
30 g Parmesan (frisch gerieben)

1. Suppe aufwärmen.
2. Die fein gehackten Schalotten, den Knoblauch, den Lauch und den Fenchel in einem Topf mit Olivenöl ca. 4 Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen.
3. Wenn das Gemüse weich ist, den Risotto-Reis dazugeben und die Hitze erhöhen.
4. Unter ständigem Rühren wird der Reis in 1-2 Minuten leicht durchsichtig.
5. Mit Weißwein ablöschen, weiterrühren. Der Alkohol verdampft.
6. Eine Kelle Suppe dazugeben, salzen, pfeffern und immer rühren.
7. Die Hitze wieder reduzieren, bis das Risotto nur mehr leicht köchelt.
8. Ständig rühren und wenn der Reis die Suppe aufsaugt, eine weiteren Kelle Suppe dazugeben. Es wird insgesamt ca. 16 Minuten dauern. Risotto kosten und abschmecken.
9. Das Risotto vom Herd nehmen, den geriebenen Parmesan dazugeben. Einmal gut durchrühren und zugedeckt 2 Minuten ziehen lassen, so wird es schön cremig.
10. Mit fein gehacktem Fenchel servieren.

TIPP: Dieses Risotto schmeckt auch hervorragend mit dazugegebenen Flusskrebsen! Diese gibt man 3-4 Minuten bevor das Risotto fertig ist dazu und lässt sie leicht mitköcheln.

(1)http://www.schachklub-lienz.at/index.php?option=com_content&view=article&id=167&Itemid=97

Lasagne mit Pilze und Spinat

Vor einiger Zeit stand in meinem Lasagnerezept noch „30 dag mageres Rindsfaschiertes“ (siehe und probiere HIER), heute schaut vieles ein wenig anders aus.

Weil wir inzwischen daheim sehr oft und gerne vegetarisch kochen und essen, experimentiere ich mit Gerichten, die man von Haus aus mit Fleisch zubereitet, und suche dafür eine leckere vegetarische Variante.

Eine sehr schmackhafte Alternative zu Fleisch bieten Pilze und Spinat. Eine kleine Backform (24 x 15 x 6 cm) genügt locker für zwei Personen, es schmeckt wegen der reichlich gewürzten Sauce und dem scharf angebratenen Gemüse delikat. Ein Glas Chardonnay von Polz aus der Südsteiermark dazu und dann gibt es wirklich nichts mehr zu jammern.

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Zutaten für 2 Personen

200 g Pilze/Champignons
150 g Spinat
1 Knoblauchzehe
Lasagneblätter
40 g Parmesan, gerieben
Wein zum Ablöschen
Suppe zum Ablöschen
Butter
Öl
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)

Béchamelsauce

40 g Butter
40 g Mehl
1/2 l Milch
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Salz

1, Béchamelsauce: 40 g Butter in der Pfanne zergehen lassen, das Mehl dazugeben, gut durchrühren, mit Milch aufgießen, fest weiterrühren, zum Schluß ordentlich salzen und pfeffern.
2, Pilze in Stücke schneiden und in Butter scharf anbraten, anschließend salzen und pfeffern.
3, Den vom Strunk befreiten Knoblauch klein schneiden und in Öl anschwitzen, Spinat dazugeben (er wird sehr schnell zusammenfallen), salzen, pfeffern, mit Wein und Suppe ablöschen.
4, Rohr auf 180 Grad vorheizen (Ober/Unterhitze).
5, Lasagneform einfetten, ein Blatt Lasagne einlegen, Pilze drauf (ca. die Hälfte). Dann kommt fein geriebener Parmesan und ein Schöpfer von der Béchamelsauce.

6, Wieder ein Lasagneblatt, diesmal den Spinat drauf, Parmesan, Béchamel.
7, Nocheinmal eine Lage Lasagneblatt, Spinat, Parmesan und Béchamel.
8, Auf dem obersten Lasagneblatt die restlichen Pilze und Parmesan verteilen, mit wenig Béchamel abdecken.
9, Für circa 25-30 Minuten ins Rohr, in jedem Fall solange bis die Lasagne Farbe nimmt!

Moizeit!

Krautfleckerl „Tante Jolesch“

Jahrelang versuchte man der Tante Jolesch unter allen möglichen Listen und Tücken das Rezept ihrer unvergleichlichen Schöpfung herauszulocken. Umsonst, sie gabs nicht her…

Und dann also nahte für die Tante Jolesch das Ende heran, ihre Uhr war abgelaufen, die Familie hatte sich um das Sterbelager versammelt, in die gedrückte Stille klangen gemurmelte Gebete und verhaltenes Schluchzen, sonst nichts. Die Tante Jolesch lag reglos in den Kissen. Noch atmete sie.

Da faßte sich ihre Lieblingsnichte Louise ein Herz und trat vor. Aus verschnürter Kehle, aber darum nicht minder dringlich kamen ihre Worte:

– Tante, ins Grab kannst du das Rezept ja doch nicht mitnehmen. Willst Du es uns nicht hinterlassen? Willst Du uns nicht endlich sagen, wieso deine Krautfleckerln immer so gut waren?

Die Tante Jolesch richtete sich mit letzter Kraft ein wenig auf: „Weil ich nie genug gemacht hab…..“

Sprachs, lächelte und verschied. (1)

Zutaten für 2 Personen:

Pro Person 12-15 dag Fleckerl Nudeln
50 dag Weißkohl
1 Zwiebel
2 EL Zucker
Essig
Öl
Kümmel
Salz
50 Minuten Geduld

1. Das Kraut am besten mit der Brotmaschine fein schneiden, in eine Schüssel geben und gut salzen (ca. 15 Minuten stehen lassen, bis Flüssigkeit entweicht).
2. In der Zwischenzeit die Zwiebel fein schneiden und in heißem Öl anschwitzen.
3. Den Zucker zur Zwiebel geben und karamellisieren lassen.
4. Mit Essig ablöschen.
5. Das Kraut gut ausdrücken und ab in die Pfanne.
6. Bei mittlerer Hitze unter ständigem Wenden weich dünsten.
7. Das Kraut ist fertig, wenn es eine schöne braune Farbe annimmt.
8. In der Zwischenzeit die Nudeln kochen, durch ein Sieb abseihen.

WICHTIG: Nudeln nicht mit kaltem Wasser abschrecken, denn sonst haftet die Sauce nicht an ihnen.

9. Die Nudeln mit dem Kraut vermischen und servieren.

(1): Fridrich Torberg: Die Tante Jolesch oder ‚Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten‘

Kasspatzln

Gott sei Dank ist die moderne Technik noch nicht soweit, dass beim Besuch einer Internetseite nicht nur Texte und schöne Bilder vermittelt werden sondern auch Gerüche mitgeliefert werden…
In diesem Fall wäre es eine stinkende Angelegenheit.
Es geht nämlich um den kräftig würzigen, leicht scharfen Vorarlberger Räßkäse, der fünf lange Monate lang reift und den man für dieses Rezept unbedingt braucht. Und eventuell Plastikhandschuhe zur Verarbeitung… (Zur Not: Gefrierbeutel, siehe unten :))

Zutaten für 4 Personen:

Spatzln

500 g Mehl
3 Eier
3 Eidotter
250 ml Milch
400 g Vorarlberger Räßkäse
Schnittlauch
Salz
Zucker

Röstzwiebeln

4 große Zwiebeln
Öl

Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
Butter
Zeit, Geduld und gewisse Geruchsunempfindlichkeit

1, Mehl, Eier, Dotter, Milch, Salz und Zucker zu einem glatten Teig verrühren und kurz rasten lassen.
2, Die Zwiebel in Ringe schneiden und bei kleiner Temperatur und ständigem Rühren goldbraun rösten. ACHTUNG: Es dauert ca. eine Stunde! Das Ergebnis von dem gerösteten, karamellisierten Zwiebel ist es wert.
3, Der Vorarlberger Räßkäse stinkt unheimlich, schmeckt dementsprechend intensiv. Auch hier rechtfertigt das Endergebnis die leichte Unannehmlichkeit bei der Zubereitung (= Fenster auf und los geht`s!) Den Käse von der Rinde befreien und in kleine Würfel schneiden.
4, Reichlich Salzwasser aufkochen, den Teig durch einen Spätzlehobel streichen. Die Spatzln einmal aufkochen lassen, abseihen und in eine Pfanne mit heißer Butter geben, den Käse daruntermischen und gut durchrühren. So lange auf der Platte lassen, bis der Käse geschmolzen ist, alles schön blubbert und auf dem Boden der Pfanne eine leichte „Prinzen“ (angebratener Käse) entstanden ist.
5, Den gerösteten Zwiebel und den fein geschnittenen Schnittlauch drauf, noch einmal pfeffern und am besten mit Endiviensalat und einem Bier servieren.
6, Es ist das perfekte Gemeinschaftsessen: man setzt sich zu Tisch, jeder kriegt eine Gabel und zu viert kann man ganz gemütlich aus einer Pfanne speisen.

Kaspressknödel

Was wäre, wenn ein Deutscher maßgeblich dafür verantwortlich wäre, dass es den Tiroler Freiheitskampf gegeben hat!
Das Kabarettduo „Die Schienentröster“ gehen dieser Vorstellung genauer nach und schreiben eine neue Geschichte (1810 – Für eine Handvoll Kaspressknödel), wo „Alldie“, ein deutsches Findelkind, das in Tirol aufwächst und in die Wirren des Freiheitskampfes um 1809 hineingezogen wird, zum fiktiven Freiheitshelden in einem fremden Land wird.
Da bleibt kein Kaspressknödl auf dem anderen, da wird nicht gespart mit Seitenhieben auf Napoleon und seine Franzosen. Ein Film voller skurriler Geschichten, schwarzem Humor, „Schenkelklopfern“ im klassischen Schienentrösterstil, voller Spannung, Überraschungen und Zitaten aus dem einen oder anderen Kultfilm.
Für die Herstellung des Filmes kamen € 20.000 zusammen durch Spenden und Sponsoren, sowie durch öffentliche Gelder in der Höhe von genau € 1.500! Dieser Film konnte also nur entstehen und fertiggestellt werden durch die uneigennützige Unterstützung aller Mitwirkenden (vor und hinter der Kamera)!

Das Rezept unbedingt nachkochen und dann den Film anschauen! Moizeit und viel Spaß!

Zutaten:

Knödelbrot (2 Teile)
Vorarlberger Rässkäse (1 Teil)
( Der stinkt richtig, dafür schmeckt er hervorragend.)
1 Zwiebel
3 Eier
1 Kaffeetasse Milch
10 dag Thea Goldstück mit feiner Butternote
Petersilie
Salz
Pfeffer aus der Mühle (schwarz)
2 Kaffeetassen Suppe

1. Das Knödelbrot in eine große Schüssel geben.
2. Den Käse in kleine Würfel schneiden und dazugeben.
3. Kräftig salzen und pfeffern.
4. In der Zwischenzeit die fein geschnittene Zwiebel mit einem Teil von dem Fett der Thea anschwitzen und dann ebenfalls in die Schüssel geben.
5. Die Milch leicht erwärmen, die 3 Eier darin verquirlen und dazugießen.
6. Die Petersilie fein hacken und in die Schüssel geben.
7. Alle Zutaten gut durchmischen und zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.
8. Die Masse zu Knödeln formen, die Knödel in dem Fett der heißen Thea Goldstück zuerst zu Laibchen drücken und dann auf beiden Seiten braun anbraten.
9. Wenn alle Knödel angebraten sind, die große Pfanne mit den Bratrückständen mit Suppe aufgießen und alle Knödel in der Suppe 10 Minuten leicht köcheln lassen, damit der Käse in den Knödeln richtig schmilzt.
10. In einem großen Teller mit ein wenig Suppe servieren, dazu ein kleines Bier und der Spaß kann starten.